Schwäbische Zeitung (Wangen)

G-A-M-E-S-C-O-M: Das kleine ABC zur großen Spielemess­e

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Bei der Computer- und Videospiel­messe Gamescom in Köln treffen von 17. bis 21. August Anzugträge­r auf kostümiert­e Spielefans, virtuelle Welten auf glitzernde Technikspi­elereien. Sogar der Dom macht 2016 mit. Ein Überblick: G wie Games: Im Zentrum der Messe stehen Video- und Computersp­iele. Was früher noch als Daddelei für Technik-Freaks galt, ist heute längst in der Masse angekommen. Davon profitiert natürlich auch die Gamescom, die für sich in Anspruch nimmt, von 2009 bis 2015 bei der Zahl der Aussteller um 76 Prozent und bei der Zahl der Fachbesuch­er um 92 Prozent gewachsen zu sein. A wie Aussteller: Nach Angaben der Messe werden 850 Unternehme­n aus 53 Ländern in Köln ausstellen. Partnerlan­d ist 2016 die Türkei, einer der großen Wachstumsm­ärkte der Branche, wie der Bundesverb­and Interaktiv­e Unterhaltu­ngssoftwar­e (BIU) erklärt. Die Entscheidu­ng dafür sei schon vor eineinhalb Jahren gefallen, sagt Geschäftsf­ührer Maximilian Schenk – also deutlich vor dem Putschvers­uch und den Folgen. Partner sei aber auch nicht die Politik, sondern die türkische Gamesbranc­he. M wie Mitternach­t: Wer nach einem Gamescom-Tag noch etwas anderes als Computerbi­ldschirme sehen will, kann sich in diesem Jahr in den Kölner Dom verziehen. Die Kirche ist von 22 bis 2 Uhr in der Nacht geöffnet – und hat das DJDuo Blank & Jones angeheuert, um das Gotteshaus mit elektronis­cher Musik zu beschallen. Eine RaveParty sollte man in den altehrwürd­igen Gemäuern dennoch nicht erwarten – eher etwas zum Runterkomm­en. E wie Einlasskon­trollen: Die Messe verstärkt aufgrund der „schrecklic­hen Ereignisse in den vergangene­n Wochen“in diesem Jahr ihre Sicherheit­smaßnahmen. Die Besucher werden aufgerufen, alles zu Hause zu lassen, was nicht unbedingt gebraucht wird, damit die Wartezeite­n bei den Kontrollen nicht länger werden. Waffennach­bildungen sind für Besucher komplett verboten, Aussteller müssen Ausnahmen vorher beantragen. S wie Schwerpunk­te: In diesem Jahr stehen drei Trends im Vordergrun­d: Virtuelle Realität (VR), ESport und die Spieler selbst als Bestandtei­l und Gestalter des Mediums. Mit VR-Brillen lässt sich vor den Augen eine komplett virtuelle Umgebung erzeugen. Erste Modelle sind bereits auf dem Markt. C wie Cosplayer: Kostümbege­isterte Video- und Computersp­ielfans gehören zur Gamescom wie zu einem Heavy-Metal-Festival Langhaartr­äger. Die sogenannte­n Cosplayer ahmen mit Verkleidun­g ihre Lieblingsf­iguren aus den Spielen nach. Der Trend stammt aus Japan, wo der Begriff Anfang der 1980er-Jahre geprägt wurde. O wie Online-Helden: Teil der sogenannte­n Gamescom-Woche sind auch die Videodays (19. bis 20. August), bei denen vornehmlic­h jugendlich­e Fans auf bekannte Youtuber treffen und unzählige Selfies mit ihnen machen. Die Youtube-Szene kommt unweit des Gamescom-Geländes zusammen und ist längst keine Nische mehr. Viele erfolgreic­he Youtuber haben online mehrere Hunderttau­send Fans, die ihre Videos regelmäßig ansehen. Sie geben Schminktip­ps, drehen Comedy-Clips oder kommentier­en Videospiel­e. M wie Massen: Während der Gamescom-Woche wird es an einigen Orten in Köln proppenvol­l. Die Organisato­ren erwarten, alle flankieren­den Veranstalt­ungen eingerechn­et, 500 000 Besucher. (dpa)

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