Enkenhofen feiert „kultiges“Sommerfest
Katholische Landjugend lädt zu humoriger Theaterpremiere
ENKENHOFEN - Das 200-SeelenDörfchen Enkenhofen mit der wuchtigen Kirche liegt verschlafen in den Argenbühlern Hügeln. Doch das täuscht. Mindestens einmal im Jahr zeigen die Enkenhofener, was in ihnen steckt. Da feiern sie ihr großes Sommerfest, und nicht nur sie selbst sind mit von der Partie. So auch am Wochenende. Das Event ist weit über die Grenzen der Gemeinde bekannt und beliebt.
„Das Sommerfest ist schon ein kleiner Kult“, sagt Gabi Prinz von der Katholischen Landjugendbewegung bescheiden mit Blick auf das mit mehr als 300 Besuchern gefüllte Festzelt. Die warteten am Freitagabend gespannt auf den Beginn der Theaterpremiere, die traditionell den Mittelpunkt des Fests darstellt.
Idee „aus der Not heraus“
„Aus der Not heraus ist 2002 die Idee entstanden, die Theateraufführungen auf den Sommer zu verlegen, da wir keinen Veranstaltungsort mehr hatten und so auf ein Festzelt ausweichen konnten“, erzählt Prinz, die noch kurz vor Premierenbeginn bei der Bewirtschaftung mit anfasst. „Wir brauchen hier natürlich jede helfende Hand“, sagt sie, „das ganze Dorf unterstützt uns. Wir sind auch froh über die vielen Sponsoren und Spender“.
Von den 15 Mitgliedern der Katholischen Landjugend stehen immerhin acht als Schauspieler auf der Bühne, so auch Prinz. „Regie führt bei uns keiner, bei uns macht jeder alles, Regie, Maske, Bühnenbild, wir schauen aufeinander und helfen uns gegenseitig“, erzählt die junge Frau. Lampenfieber? „Ja klar, ohne eine Portion Aufregung wäre es langweilig“, sagt sie und verschwindet hinter dem Theatervorhang.
Und los geht’s mit einem Schwank in drei Akten von Wilfried Reinehr: „Seppi der Sieger!“Das alte Thema: Männer wollen Spaß, Rauchen, Alkohol und Frauen, und die Frauen wollen Ruhe, Ordnung, Sauberkeit. In diesem Falle ergeht es dem Unternehmer Seppi (Erwin Dentler), seinem Neffen Adalbert (Fabian Jäckle) und seinem Freund Theodor (Manuel Heim) so.
Die Frauen, also die Schwester von Seppi (Anita Dentler) und Theodors Frau (Michaela Rast) führen ein strenges Regiment, um die Männer in den Griff zu kriegen. Dabei bekommen sie noch Unterstützung von der Angestellten Fräulein Mecker (Karina Rast), die Auszubildende (Katharina Höfferer) scheint die einzige, die das alles ganz locker sieht. Die Männer haben die großartige Idee, zum Schein dem örtlichen Boxclub beizutreten, in dem dreimal in der Woche trainiert wird. Das hieße, drei Abende in der Woche, um um die Häuser zu ziehen und das Leben in vollen Zügen zu genießen.
Doch die Idee ist gar nicht neu. Neffe Adalbert, der sich seiner Mutter überaus unschuldig präsentiert, praktiziert sie schon seit drei Jahren und hat eine Beziehung zu Irmtraud (Gabi Prinz). Als dann der Boxclub zum jährlichen Schauboxen einlädt, und die Frauen sich das nicht entgehen lassen wollen, jagt eine Lüge und ein Missverständnis das nächste. Das Publikum hatte viel zu lachen.
Drei Vorstellungen gaben die jungen Schauspieler am Wochenende. Zum Programm des Sommerfests gehörte noch ein Kinderprogramm, ein Basar, der Festgottesdienst am Sonntagmorgen und der Frühschoppen mit der Musikkapelle Merazhofen.