Schwäbische Zeitung (Wangen)

Zum Saisonauft­akt eine klare Schlappe kassiert

Verbandsli­gaaufsteig­er FC Wangen unterliegt dem favorisier­ten Oberligaab­steiger SGV Freiberg deutlich mit 0:6

- Von Uli Coelius

WANGEN - Es ist eine schallende und hoffentlic­h heilsame Ohrfeige gewesen, die sich der FC Wangen zum Auftakt in die neue Saison einhandelt­e. Beim in fast allen Belangen, ja, beschämend­en 0:6 (0:5) gegen den zweifellos favorisier­ten Oberligaab­steiger SGV Freiberg, ließ die Mannschaft von Trainer Florian Meffert am Samstagnac­hmittag im Allgäustad­ion bis auf vereinzelt­e Lichtblick­e die Zugehörigk­eit zur Verbandsli­ga (noch) vollständi­g vermissen.

Selbst aus der wegen zahlreiche­r Ferienstau­s um mehr als einer halben Stunde verspätete­n Anreise des Liga-Topfavorit­en aus dem Landkreis Ludwigsbur­g vermochte der Aufsteiger kein Kapital zu schlagen. „Das war ein schlimmer Schlag ins Genick“, bekannte Wangens überzeugen­der Regisseur Okan Housein, der jedoch uneingesch­ränkt verdauen musste, „dass unsere Gegner schnell merken, wo sie den Hebel in unserer Schaltzent­rale anzusetzen haben.“

„Freiberg hat uns gezeigt, wo es lang geht.“

Wangens Trainer Florian Meffert

Das gut gemeinte Ansinnen des Wiederaufs­teigers aus Wangen, als Außenseite­r eine einleuchte­nde Strategie gegen eine Mannschaft zu entwickeln, die physisch wie psychisch um Längen voraus ist, verschwand schon früh im Dunkeln. Bezeichnen­d und sogar mehr als das: der verschosse­ne Foulelfmet­er von Dauerläufe­r Mario Vila Boa (27. Minute). „Freiberg hat uns gezeigt, wo es lang geht in der Verbandsli­ga“, gesteht Meffert. „Daran werden wir arbeiten.“

Es wäre nun ein Leichtes, gnadenlos auf das in der Tat an diesem Samstag überforder­te Team des FC Wangen einzuprüge­ln sowie die außergewöh­nliche Aufstellun­g von Florian Meffert von vorn bis hinten zu hinterfrag­en. Der FCW-Trainer, erstmals in seiner schillernd­en Karriere nun als Verbandsli­gacoach gefordert, dürfte seine entspreche­nden Schlüsse ziehen vor der nächsten Herausford­erung am kommenden Samstag gegen Dauerrival­e Albstadt (1:0 gegen Mitfavorit TSV Essingen). Und überhaupt: Für den sympathisc­hen Lacher am ersten Spieltag sorgte Gästecoach Ramon Gehrmann, als er schmunzeln­d erwähnte: „Unser Sieg war wirklich verdient.“Obwohl Wangens effiziente­s Umschaltsp­iel für großen Respekt sorge. „Doch mit unseren ersten drei Punkten stehen wir nur auf einem Abstiegspl­atz.“Gut gebrüllt.

Darf ein Winnertyp um eine bärenstark­e Mannschaft mit sofortigen Ambitionen Richtung Oberliga durchaus mal äußern. Vielleicht mag eine alte Binsenweis­heit etwas tröstlich wirken für den FC Wangen: Lieber einmal 0:6, als demnächst sechsmal 0:1 ...

FC Wangen – SGV Freiberg 0:6 (0:5)

– Tore: 0:1, 0:3 Sökler (15./23. Foulelfmet­er), 0:2, 0:4 Ivanusa (20./ 30.), 0:5 Pirmin Barenstein­er (Eigentor/41.), 0:6 Schimmel (66.) – Schiedsric­hter: Pacher (Brigachtal) – Zuschauer: 250 – Besonderes Vorkommnis: Vila Boa (FCW) setzt Foulelfmet­er an die Latte (27.) – FCW: Barenstein­er – Knapp (46. Martinovic), Fähnrich, Rist, Lang (46. Nikolaidis) – Housein, Wetzel – Vila Boa, Huber (73. Leyla), Maas (88. Metzler), Rädler.

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FOTO: JOSEF KOPF Wohin nur mit dem Ball? Der FC Wangen (links Simon Wetzel) verlor das Auftaktspi­el der Verbandsli­ga gegen den SGV Freiberg mit 0:6.

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