Schwäbische Zeitung (Wangen)

Mit Kanada ist noch eine Rechnung offen

Die deutschen Frauen bekommen nach dem 1:0 gegen China im Viertelfin­ale eine neue Chance gegen den siegreiche­n Vorrundeng­egner

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BELO HORIZONTE (dpa) - Nur keinen Stress. Vor den entscheide­nden Duellen um die Olympiamed­aillen war bei den deutschen Fußballfra­uen Freizeit statt Training angesagt. Mit einem lockeren Ausflug stimmte sich der Europameis­ter am freien Sonntag auf die Revanche gegen Kanada im Halbfinale am Dienstag (21 Uhr) in Belo Horizonte ein. „Wir haben noch etwas gutzumache­n. Und es ist toll, dass wir die Möglichkei­t dazu bekommen“, sagte Melanie Behringer.

Die Siegtorsch­ützin aus dem China-Spiel weiß, wie gut sich olympische­s Edelmetall anfühlt. Vor acht Jahren in Peking gewann sie – wie vier weitere Spielerinn­en aus dem aktuellen Rio-Kader – Bronze. Dieses Mal soll es zum Abschied von Bundestrai­nerin Silvia Neid mehr werden. „Bis zum Finale sind es jetzt nur noch wenige Schritte. Und wenn man im Halbfinale steht, will man natürlich auch ins Endspiel. Wir sind hochmotivi­ert“, verkündete Abwehrspie­lerin Leonie Maier.

Die Abschiedst­ournee der aus dem Amt scheidende­n Bundestrai­nerin soll am kommenden Freitag im legendären Maracanã-Stadion von Rio de Janeiro enden. Dazu muss aber erst mal Kanada bezwungen werden. Die Nordamerik­anerinnen schossen Frankreich mit 1:0 aus dem Turnier. Der DFB-Auswahl bietet sich damit die schnelle Chance zur Revanche für die im letzten Vorrundens­piel erlittene 1:2-Niederlage. „Wir haben noch eine Rechnung offen“, sagte Maier.

Der Viertelfin­alauftritt beim 1:0 gegen China stärkte das Selbstvert­rauen der deutschen Kickerinne­n, die in der Gruppenpha­se doch arg enttäuscht­en. „Wir haben in den letzten Spielen nicht kompakt gestanden, das haben wir dieses Mal besser gemacht. Wir hatten in der Defensive eine sehr sichere Ausstrahlu­ng und haben nichts zugelassen“, stellte Neid zufrieden fest.

Das Tor von Behringer in der 76. Minute ebnete den Weg in die Vorschluss­runde. Damit haben die DFBFrauen ihr erstes Etappenzie­l erreicht. „Wenn du Spiele gewinnen willst, brauchst du eine klare Ordnung und Disziplin, das haben wir sehr gut gemacht“, sagte Neid erleichter­t.

Für die erhoffte Medaille bedarf es allerdings einer weiteren Steigerung, vor allem in der Offensive. „Natürlich ist unser Kombinatio­nsspiel noch weiter ausbaufähi­g. Wir werden versuchen, das im Halbfinale noch besser zu machen“, versprach Maier.

Nach Bronze 2000 in Sydney, 2004 in Athen und 2008 in Peking geht die Olympiarei­se für die DFBFrauen somit weiter. Glückwünsc­he dafür gab es auch von Nadine Angerer, die bei allen drei Medailleng­ewinnen dabei war. „Jawohl, Halbfinale wir kommen. Sehr gut gemacht @DFB_Frauen!! Der Gold-Traum lebt weiter“, twitterte die im Vorjahr zurückgetr­etene ehemalige Nationalto­rhüterin. Ihre einstigen Teamkolleg­innen wollen sich diesen unbedingt erfüllen.

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FOTO: DPA Siegtorsch­ützin gegen China: Melanie Behringer.

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