Verloren gegen die Unschlagbaren
Der deutsche Achter muss in der Lagoa Rodrigo de Freitas die Überlegenheit der Briten anerkennen
ine Bootsfahrt kann lustig sein, vor allem mit Senhor Jesus Christus im Rücken. Die Christusstatue droben auf Rio de Janeiros schönstem Hügel schien die sechs Ruderachter mit ihren ausgebreiteten Armen fast zu segnen, als die am Samstag bei bestem Wassersportwetter auf der Lagoa Rodrigo de Freitas an den Start gingen. Die 48 Mann konnten den Beistand brauchen, nach keiner Olympischen Disziplin wirken Sportler so erschöpft wie nach dem Rudern. Manchmal lassen sich Ruderer – nach zehnminütigem Ausatmen – am Ende ins Wasser fallen, in Rio allerdings nicht. Auch am letzten Wettkampftag trauten Leistungssport hat in anderen Ländern einfach ein anderes Standing“, sagte der Schweriner: „Es muss sich einiges ändern.“
Nach dem Doppelschlag der Doppelvierer wiederholte der DRV zwar das Ergebnis von London und war zweitbeste Nation, doch in vielen Klassen fuhr die deutsche Flotte hinterher. Nur die drei Boote in 14 Klassen erreichten die Finals, im Einer war erstmals seit 64 Jahren kein deutscher Ruderer am Start.
Der Ulmer Maximilian Reinelt, fünfter Mann im Achter, sprach voller Lob von den Briten. „Sie haben uns gezeigt, wo Barthel den Most holt und wie man ein Finale fährt. Sie waren uns körperlich überlegen“, sagte der 27-Jährige, der am Stützpunkt in Dortmund trainiert. Reinelt, der Humanmedizin studiert und bald die Praxisphase beginnt, wird wohl bis Tokio weiterrudern, die Hälfte des Achters dagegen dürfte aufhören. Es war also auch eine Abschiedsparty in Rio.