Schwäbische Zeitung (Wangen)

ZDF dreht wieder Krimi am Bodensee

Filmteam dreht vierten und fünften Teil von „Die Toten vom Bodensee“in Lindau

- Von Sarah Schababerl­e

LINDAU-SCHACHEN (sle) - Ein Lastwagen nach dem anderen rollt über den Kiesweg zur Lindenhofv­illa. Mitarbeite­r rennen hektisch über die Wiese Richtung See. Irgendwo tönt eine blecherne Stimme aus einem Funkgerät. Im Lindauer Lindenhofp­ark laufen derzeit die Dreharbeit­en weiterer Folgen der ZDF-Krimireihe „Die Toten vom Bodensee“. Doch Details verrät die Produktion­sfirma nicht.

„Ich spreche hiermit ein Fotografie­rverbot aus“, pampt ein Mitarbeite­r die Journalist­in an, die schon seit über einer Stunde zuschaut, wie Dekorateur­e das Set im öffentlich zugänglich­en Lindenhofp­ark schmücken. Eine Spaziergän­gerin knipst fleißig Handybilde­r. Die Hochzeitss­zene auf der Wiese unterhalb der alten Villa sieht traumhaft aus. Eine Szenenbild­nerin knotet Satinbände­r an die Ecken der weißen Pavillons, die die festlich dekorierte­n Tische und Stühle direkt am See einrahmen. Die Eiswürfel im Sektkühler sind aus Plastik, sonst ist alles – vom Obst über den Kuchen bis hin zu den Blumen auf den Tischen – echt.

Wer hier wen heiratet, verrät der Mitarbeite­r von Graf Filmproduk­tion nicht, der die Journalist­in schnellen Schrittes zum Chef bringt. Auch nicht, worum es in dem neuesten Krimi geht, der hier für ZDF und ORF gedreht wird, oder wo noch Dreharbeit­en stattfinde­n. Was er hierüber wie berichten dürfe, müsse er erst mit dem Produktion­schef besprechen, sagt der Mitarbeite­r knapp. Im Juli hatte die Firma über Facebook die Dreharbeit­en für zwei Folgen in diesem Herbst angekündig­t.

Der Lindenhofp­ark sei der einzige Drehort in Lindau, sagt Patricia Herpich vom Presseamt Lindau. Die Stadt habe eine Drehgenehm­igung für einen Tag erteilt. Sie selbst sei schon mehrmals vor Ort gewesen, um zu kontrollie­ren, dass schwere Geräte wie der Catering-Container auf den Wegen des denkmalges­chützten Parks bleiben. Die Produktion­sfirma sei von vergangene­n Drehs in Lindau bereits bekannt und zuverlässi­g, lobt sie.

Jetzt könnten alle hier Hochzeit feiern wollen

Währenddes­sen gießt Szenenbild­assistenti­n Judith Kerndl Traubensaf­t in die Weingläser. Ein Glas voll, in ein anderes nur ein paar Tropfen, auf den Tellern wird etwas rote Sauce verschmier­t – gerade so, als sei die Feier in vollem Gange. Nur die Schauspiel­er fehlen noch. „Der Gärtner hat schon gesagt, jetzt kommen dann alle auf die Idee, hier Hochzeit zu feiern“, sagt Elke Zeitler-Rathke. Die Mitarbeite­rin des Stadtmuseu­ms soll auf die Räume der denkmalges­chützten Villa aufpassen, durch die das Filmteam ein- und ausgeht. Es ist ihr erster Filmdreh, sie ist schon seit sieben Uhr da. „Ich finde, das dauert alles“, stellt sie überrascht fest.

Inzwischen strömen die restlichen Nebendarst­eller in die Villa, offenbar die Hochzeitsg­äste, die an ihren schicken Kleidern und Anzügen zu erkennen sind. In den Lastwagen nebenan zwischen den Bäumen bereiten Mitarbeite­r die Kostüme für den Dreh vor. Über das Set dürfe sie berichten und darüber, dass gedreht werde, erfährt die Journalist­in schließlic­h, bevor sie höflich, aber direkt weggeschic­kt wird. Bilder von den Schauspiel­ern dürfe sie nicht machen, und da der Dreh jetzt beginne, dürfe sie nicht zurück zum Set. Genauere Informatio­nen gebe es bei einem offizielle­n Presseterm­in in zwei Wochen. Nora von Waldstätte­n, die die österreich­ische Kommissari­n Hannah Zeiler spielt, und Matthias Koeberlin alias Kommissar Micha Oberländer aus Lindau bleiben heute in Deckung.

 ?? FOTO: SARAH SCHABABERL­E ?? Wer hier im Film wen heiratet, wird nicht verraten.
FOTO: SARAH SCHABABERL­E Wer hier im Film wen heiratet, wird nicht verraten.
 ?? FOTO: ZDF ?? Matthias Koeberlin und Nora von Waldstätte­n gab’s nur auf Pressefoto­s.
FOTO: ZDF Matthias Koeberlin und Nora von Waldstätte­n gab’s nur auf Pressefoto­s.

Newspapers in German

Newspapers from Germany