„Im Finale hätten wir gewonnen“
Ringer-Bundesliga: Der ASV Nendingen unterliegt Aalen 11:14 und schaut dennoch optimistisch nach vorne
TUTTLINGEN - Die beiden Punkte für den Sieg hat Patric Nuding schon vor dem letzten Kampf verbucht. Dabei lagen die Bundesliga-Ringer des KSV Aalen 05 beim ASV Nendingen noch 10:11 zurück. Allerdings konnte Aalens Trainer in Soner Demirtas seinen Sieggaranten auf die Matte schicken. Und der Freistil-Europameister von 2016 erfüllte seine Pflicht: Mit dem 16:1-Überlegenheitssieg gegen Samet Dülger sicherte Demirtas dem KSV vier Mannschaftspunkte und den 14:11-Erfolg.
„Es ist schon ein erleichterndes Gefühl, solch einen Top-Mann zum Abschluss aufbieten zu können“, sagte Nuding, der den Sieg des 25-Jährigen eingeplant hatte. „Im Ringen kann immer etwas passieren. Auch Überraschungen. Aber bei Soner muss man nur auf die Ergebnisse schauen. Und die sprechen für sich“, sagte Aalens Trainer. Demirtas hat nun alle neun Kämpfe dieser Runde (110:7 Wertungspunkte) gewonnen.
Auch Volker Hirt hatte vor dem letzten Kampf nicht mehr mit einem positiven Ende für seine Staffel gerechnet. Die Niederlage gegen Aalen sei dennoch „sehr ärgerlich“, bilanzierte Nendingens Trainer.
Ausschlaggebend war bereits der erste Kampf. Alexandru-Vasile Botez (57 kg/Griechisch-römisch) war Mariusz Los zu deutlich unterlegen. „Ich hatte gehofft, dass Botez keine vier Punkte abgibt. Das war zu hoch und zu leicht“, meinte Hirt nach der enttäuschenden Leistung seines Kämpfers. Weil Leon Gerstenberger in der 61-Kilogramm-Klasse aushelfen musste und die 0:4-Niederlage wegen zu hohen Gewichts (65,6 Kilogramm) schon vorab feststand, lag Nendingen nach drei Kämpfen 1:8 zurück. Johannes Kessel (130 Kilogramm Freistil) hatte zwischenzeitlich beim 10:10 gegen Daniel Ligeti wegen der höheren Wertung knapp gewonnen.
Peter Öhler, Maxim Mamulat, Piotr Ianulov und Florian Neumaier brachten die Gastgeber bei einer Niederlage von Andrei Perpelita auf 7:10 heran. Für die erste ASV-Führung an diesem Abend sorgte im vorletzten Kampf Daniel Cataraga. Die Nendinger „Kampfmaschine“bejubelte nach 4:10 Minuten den 15:0-Überlegenheitssieg gegen Ruhullah Gürler. Für Punkte gegen Aalen reichte es für den ASV trotzdem nicht.
Trotz der beiden Siege über Nendingen sieht sich Aalen in der Endrunde der besten vier Mannschaften, die beide höchstwahrscheinlich erreichen, nicht im Vorteil. „Überlegen fühlen wir uns nicht. Das waren zwei enge Kämpfe. Die Karten werden in der Endrunde neu gemischt“, sagte Nuding. Im Finale gelten andere Regeln: Siege in den Einzelkämpfen werden nur noch mit einem und nicht wie in der regulären Saison mit bis zu vier Zählern gewertet. „Im Finale“, sagte Hirt, „hätten wir gewonnen.“Apropos: Am Sonntag schon gab es die Neuauflage des Finales 2015/16: Hirts Nendinger bezwangen Germania Weingarten mit 12:10.