Schwäbische Zeitung (Wangen)

Der Vier-Siege-Wunschzett­el

Stuttgart will seine Serie gegen Nürnberg fortsetzen

- Von Jürgen Schattmann

RAVENSBURG – Geht es nach den Analysen von transferma­rkt.de, ist der VfB Stuttgart der Überfavori­t der zweiten Liga. Mit seinem KaderMarkt­wert von 44 Millionen Euro rangiert der VfB weit vor der Nr. 2, dem Mitabsteig­er Hannover (33) und einer Nr. 3, die angeblich 1860 München sein soll (19). Die Tabelle spiegelt diese Dominanz allerdings nicht wider: Nach seinem Fehlstart muss sich der VfB gewaltig strecken, um dort hinzukomme­n, wo er auch nach eigener Ansicht hingehört – an die Spitze nämlich.

Club seit sieben Spielen unbesiegt

Bis zur Winterpaus­e kann das Team von Hannes Wolf immerhin einen großen Schritt Richtung Wiederaufs­tieg machen. Vier Siege – heute gegen Nürnberg (20.15/Sport1), am Sonntag in Aue, dann gegen Hannover sowie in Würzburg – und die Welt am Wasen wäre rosarot unterm Weihnachts­baum. Schon die Franken jedoch dürften eine hart zu knackende Nuss werden, auch wenn sie auf vier Spieler, etwa Kapitän Miso Brecko (gesperrt) und Ex-VfBler Tim Leibold, verzichten müssen. Seit sieben Spielen (fünf Siege) ist der „Club“ungeschlag­en, drei der vier jüngsten Auswärtssp­iele hat er gewonnen, in Guido Burgstalle­r (27/ elf Tore) stellt er zudem den besten Schützen der Liga. Und: Der Trainer Alois Schwartz, ein gebürtiger Nürtinger, kennt den VfB aus dem Effeff, kürzlich war er noch als Nachfolger für Ex-Coach Jos Luhukay gehandelt worden. Der frühere Sandhausen­er Erfolgstra­iner, einst bei den Kickers, später auch in Pfullendor­f und Ulm aktiv und seit Juli im Amt, hat Nürnberg nach einem Fehlstart auf Erfolgskur­s gebracht, auch die Gäste könnten noch ins Aufstiegsr­ennen mit eingreifen.

Der VfB, der vier Heimspiele in Serie gewonnen hat, will die Franken fürs Erste ausbremsen, mit einem weiteren Heimsieg in 14 Tagen könnte er zudem Hannover um bereits sieben Punkte distanzier­en, den neben Tabellenfü­hrer Braunschwe­ig wohl größten Aufstiegsr­ivalen. Er würde sich darüber freuen, der Gejagte zu sein, sagte Wolf, noch allerdings sind dieser Wolf und sein Rudel die Jäger. Der Coach warnt vor Nürnbergs Kopfball- und Abwehrstär­ke, kann aber seiner Stammelf vertrauen. Nur Stürmer Daniel Ginczek (muskuläre Probleme) und Tobias Werner fehlen. Dafür mischt der zuletzt gesperrte Weltmeiste­r Kevin Großkreutz wieder mit, der gerade kundgab, er halte gar nichts von Plastikklu­bs wie Leipzig oder Wolfsburg: „Da feier ich lieber mit 200 000 bekloppten VfB-Fans den Aufstieg als mit 30 000 in Hoffenheim die Meistersch­aft – was eh nie passieren wird.“

Sein Verein will mit gut gefülltem Geldbeutel derweil das Weihnachts­geschäft ankurbeln. Ein, zwei Neue sollen im Winter her, für die Abwehr und/oder die dünn besetzte Sechserpos­ition. Wolf sagt: „Es gibt schon Spieler auf den Weltmarkt, die mich interessie­ren, aber ich werde hier keine Positionen diskutiere­n. Einkäufe schließen wir nicht aus.“Stephen Sama, Boris Tashchy und Philipp Heise will der VfB im Gegenzug abgeben.

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FOTO: DPA Wieder zurück: Weltmeiste­r Kevin Großkreutz.

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