Schwäbische Zeitung (Wangen)

„Musik als Sprache, die alle verbindet“

Musikalisc­he Reise durch Zeiten und Länder am zweiten Kulturaben­d der Freien Schule Allgäu

- Von Liane Sprenger

WANGEN - Editha Fetz und Alfred Dünser haben die Besucher am Samstagabe­nd in der Stadthalle zusammen mit Schülern der Freien Schule Allgäu (FSA) mit auf eine musikalisc­he Reise genommen. Rund 100 Zuschauer hörten klassische Musik, Tänze und Gesang aus verschiede­nen Epochen und Ländern.

Editha Fetz begann bereits mit sechs Jahren Violine zu spielen. Seit 1994 ist sie Professori­n für Violine am Landeskons­ervatorium in Feldkirch. Zusammen mit Alfred Dünser am Klavier oder der Blockflöte macht sie anspruchsv­olle, klassische Musik. Dünser unterricht­et ebenfalls in Feldkirch, Blockflöte, Traversflö­te, Ensemble und Elementare Musikpädag­ogik.

Ihren Auftritt in Wangen unterstütz­ten die Chorklasse und die Tanzgruppe der Freien Schule Allgäu. In mittelalte­rlichen Kostümen und mit mittelalte­rlichen Frisuren tanzten und sangen sie Tänze und Texte aus verschiede­nen Epochen. Drei Schülerinn­en der FSA moderierte­n und unterhielt­en das Publikum prächtig. Frech, witzig und gekonnt führten sie durch den Abend.

Mit dem Stück „Es fügt sich, do ich was von zehen jaren alt“von Oswald von Wolkenstei­n wurde – passend zum Thema des Abends – das Konzertpro­gramm eröffnet. Der Text aus dem Mittelalte­r erzählt von jemandem, die durch Europa reist, dabei viele Sprachen lernt und Instrument­e aller Art spielt. Darauf folgte der mittelalte­rliche Tanz „Branle“von G. Mainero und D. Ortiz, den die FSA Schüler – in Begleitung von Dünser am Klavier und Fetz an der Violine – tanzten. „Der Stil des Mittelalte­rs war es, Stücke mit sehr wenigen Noten zu schreiben“, erklärte Dünser.

Ohrfeige von J.S. Bach

Die Reise führte weiter von dem Barock mit Johann Sebastian Bach über Klassik mit Wolfgang Amadeus Mozart bis hin zur Romantik mit Franz Schubert. Dem klassische­n Stil blieben alle Akteure an diesem Abend in jeder Epoche treu. Schüler der FSA zeigten auf einer Weltkarte auf der Bühne, in welchen Ländern die jeweiligen Stücke komponiert wurden. Fetz und Dünser erzählten zu den Komponiste­n ihrer auserwählt­en Stücke Anekdoten: „Die Kinder von Johann Sebastian Bach mussten abends solange Klavier spielen und improvisie­ren, bis ihr Vater dabei eingeschla­fen war. Und wehe, sie spielten ein Stück nicht zu Ende. Da gab es meistens eine Ohrfeige.“

Den Auftakt für das Zeitalter der Moderne machte der rumänische, aufgeweckt­e Tanz von B. Bartok „Maruntel“. Während sich die Akteure des Abends auf ihrer Reise bis dahin in Länder Europas bewegten, gab es anschließe­nd das auf aller Welt bekannte und gesungene „Sia Hamba“aus Südafrika zu hören. „Un poquito cantas“sollte als Motto für den Abend gelten. „Trotz aller Verschiede­nheiten auf dieser Welt, gibt es eine Sprache die alle miteinande­r verbindet: Die Musik“, sagte Dünser zum Abschluss. Die Tänzer der Freien Schule kommunizie­rten mit Tanz und Mimik zu diesem Stück. Anschließe­nd kam der Erwachsene­nund Elternchor auf die Bühne und zum Abschluss brachten Spirituals wie „When The Saints Go Marching In“aus Nordamerik­a die Besucher zum Mitsingen und Mitklatsch­en.

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FOTO: SPRENGER Editha Fetz an der Violine, Alfred Dünser am Klavier und Schüler der FSA spielen und tanzen das Stück „La Follia“von A. Corelli.

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