Schwäbische Zeitung (Wangen)

Lebendig und breit gefächert

Jo Repp präsentier­t 13 Beispiele seiner Kunst im Kornhaus – Am 19. April Finissage

- Von Vera Stiller

WANGEN - Bis zum 22. April sind in der Wangener Stadtbüche­rei im Kornhaus Malereien und Zeichnunge­n von Jo Repp zu sehen. Die Finissage der Ausstellun­g ist am Mittwoch, 19. April, um 20 Uhr.

Er malt nach Auftrag und schafft frei, gestaltet Wände und Fassaden wie er Flächen verziert. Seine Arbeiten entstehen mit dem Bleistift, mit Acryl- und Ölfarben, durch Pigmentund Kalktechni­ken oder mittels einer Airbrush-Pistole. Sein Name: Joachim Repp, von allen aber nur Jo genannt. Er wurde 1970 in Ichenhause­n geboren, wuchs in Weißenhorn auf und lebt jetzt in der Gemeinde Hergatz.

Ende 2011 wagte der damals 41Jährige etwas nicht Alltäglich­es: Er hängte seinen Kaufmannsb­eruf an den Nagel und machte sich als bildender Künstler selbständi­g. „Ich hatte zuvor ständig eine Unruhe in mir“, erklärt Jo Repp diesen Schritt und ergänzt: „Ich habe schon als Kind gemalt und wollte es jetzt endlich wissen.“Seine Frau Angela unterstütz­te ihn dabei. Und obwohl es in diesem Metier nicht immer leicht ist, hat der reine Autodidakt seinen Entschluss nicht bereut.

Bei einem Rundgang von Bild zu Bild wird schnell klar, dass die Ausstellun­g nur „Lebendig“und nicht anders heißen kann. Hier grüßen den Betrachter zwei süße Hündchen, dort schwingt sich ein Kolkrabe in die Lüfte, an anderer Stelle kräht ein Hahn aus voller Kehle. Eine besonders schöne Stimmung verbreitet der „Oktobermor­gen“mit jungen Kühen auf der Weide. Ein aus altem Holz gefertigte­r Rahmen unterstrei­cht die beruhigend­e Atmosphäre.

Neben den Tierbilder­n glüht ein Lavendelfe­ld in der provenzali­schen Sonne und erweckt den Anschein, als wenn man den Blütenduft tatsächlic­h riechen könnte. Drei bunte Eier, als „Dynamik der Formen“betitelt, verkünden das nahe Osterfest. Während man durch ein Fenster auf den Bodensee blickt und sich dabei kaum satt sehen kann, regen die „Heuschreck­en“zum Nachdenken an. Totenkopf, die 30 Silberling­e des Verräters Judas wie der mit Geldschein­en aus vielen Ländern der Welt geschmückt­e Rahmen sprechen ihre eigene Sprache.

Jo Repp malt sehr genau, realistisc­h, gegenständ­lich. Das veranlasst­e Angela Repp vor einiger Zeit, ihren Mann aufzuforde­rn: „Mal doch auch einmal aus dem Bauch heraus!“Gewünscht, getan. So entstand eine moderne Kompositio­n aus verschiede­nen Baumateria­lien, deren Mittelpunk­t eine Spirale zeigt. Ein Beweis dafür, dass Jo Repps Kunst breit gefächert ist.

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FOTO: VS Jo Repp stellt bis einschließ­lich 22. April in der Stadtbüche­rei im Kornhaus aus.

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