Schwäbische Zeitung (Wangen)

Wozu einen Verein gründen für Nachbarsch­aftshilfe?

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Zum SZ-Bericht vom Dienstag, 28. März, über die geplante Nachbarsch­aftshilfe von Stadt Wangen und den hiesigen Kirchengem­einden erreichte uns folgende Zuschrift: „Wozu braucht man für Nachbarsch­aftshilfe einen Verein? Wozu einen bezahlten Koordinato­r? Warum muss Nachbarsch­aftshilfe etwas kosten? Eine alte Frau, die Hilfe braucht beim Einkaufen, hat nicht das Geld jemanden dafür zu bezahlen.

Schon mal was von Nächstenli­ebe gehört? Frag’ deinen Nachbarn, ob er Hilfe braucht, dann klappt das ohne große Organisati­on. Aber heutzutage fordert leider die große Mehrheit nur noch, ohne dafür etwas tun zu wollen. Das ist unser Problem. Und den Pfarrern würde ich das Lesen von Matthäus 25,40 empfehlen. Herr Blessing, nehmen Sie sich Ihren irdischen Chef als Vorbild, braucht Franziskus eine Nachbarsch­aftshilfe? Nein. Er handelt selbst und viele folgen dadurch nach.

Wenn jeder nur einmal im Monat einem anderen Menschen, der Hilfe benötigt (Einkaufen, Fahrt zum Arzt, Müll wegbringen usw.), helfen würde, hätten wir das Problem überhaupt nicht. Es ist doch kein großer Aufwand, wenn ich für meinen Mitmensche­n seinen Einkauf mit erledige, wenn dieser dazu im Moment nicht in der Lage ist. Nachbarsch­aftshilfe braucht keinen Verein, mit gutem Beispiel vorangehen, das reicht völlig. Wir schaffen das! Die Nachbarsch­aftshilfe zum Laufen bringen würde vollkommen ausreichen. Eine Predigt mit diesem Thema am Sonntag durch die Pfarrer würde bei den Gläubigen viel erreichen und einen Denkanstoß geben, oder nicht? Gehen wir aufeinande­r zu, anstatt uns abzusonder­n. Legen wir unsere Gleichgült­igkeit und unseren Egoismus ab! Matthias Müller, Wangen

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