Gutachten für Eisbahn-Dach fällt positiv aus
Verwaltung will Bauprojekt in die städtische Prioritätenliste aufnehmen
WANGEN - Die Stadt Wangen will die Überdachung des Eisstadions Stefanshöhe weiterverfolgen. Nachdem das in Auftrag gegebene, naturschutzrechtliche Gutachten überwiegend positiv ausgefallen ist, schlägt die Verwaltung vor, „die Einhausung der Eisbahn in die Prioritätenliste“aufzunehmen. Dies geht aus den Unterlagen zur nächsten Gemeinderatssitzung am 8. Mai hervor.
Mitte 2016 hatte der Wangener Rat beschlossen, ein Umweltgutachten in Auftrag zu geben, das prüfen sollte, ob eine nach drei Seiten geschlossene Überdachung der Eisbahn unter naturschutzrechtlichen Gesichtspunkten genehmigungsfähig sei. Den Entwurf des Gutachtens schickte die Stadt Ende Februar zum Regierungspräsidium (RP), zum Regionalverband und zum Landratsamt als zuständige Naturschutzbehörde und bat um deren Stellungnahmen.
Laut Sitzungsvorlage weist dabei das RP darauf hin, dass schon damals für das Freibad und die Eisbahn ein Bebauungsplan erforderlich gewesen wäre. Dieser sei jetzt für die geplante Überdachung nötig, und vor dem Hintergrund der ausgeweiteten Nutzungszeiten auch eine Änderung des Flächennutzungsplans. Für möglich hält es das Regierungspräsidium, dass ein sogenanntes Zielabweichungsverfahren (Raumordnung) nötig ist. Der Regionalverband und das Landratsamt empfehlen eine Bauleitplanung für den gesamten Bereich, einschließlich Freibad und geplanter DLRG-Bereitschaftshalle. Die Naturschutzbehörde fordert zudem eine Holzverschalung der Fassade, will ansonsten aber ein begrüntes Flachdach unter Auflagen akzeptieren.
Das Gutachten selbst sieht in der nach drei Seiten geschlossenen Überdachung keine negativen Auswirkungen auf das Landschaftsbild oder den Naturschutz. Wegen der geplanten Neuordnung des Geländes und der geringeren Licht- und Lärmemissionen füge sich der Baukörper zudem besser in die Umgebung ein. Dies vor dem Hintergrund, dass die Kunsteisbahn in einem Landschaftsschutzgebiet und regionalen Grünzug liegt.
Henninger: „Sieg für den Landschafts- und Naturschutz“
„Das Gutachten ist ein Sieg für den Landschafts-und Naturschutz“, sagt Dieter Henninger, Geschäftsführer des Fördervereins Kunsteisbahn Stefanshöhe. Und zum Thema Bebauungsplan: „Wenn man das jetzt nachholt, werden Sünden aus der Vergangenheit geheilt werden.“Henninger war es auch, der Anfang des Jahres in Sachen Eisbahndach erneut in die Offensive gegangen war und mit dem von einem Architekten ausgearbeiteten Planentwurf eine „Grundlage“für die gutachterliche, naturschutzrechtliche Bewertung erstellen ließ. Das Wichtigste sei es jetzt, so Henninger, dass man „die baurechtlichen Dinge abarbeitet, und das möglichst schnell“.
Laut Sitzungsvorlage will die Verwaltung mit der Bauleitplanung aber erst beginnen, wenn der Rat der Aufnahme des Projekts in die städtische Prioritätenliste zustimmt. Dazu sei jedoch auch eine grobe Schätzung der Kosten für die Stadt erforderlich. Hier seien, so die Verwaltung, noch Gespräche mit dem Förderverein nötig. Der hatte sich zumindest öffentlich bislang bewusst nicht zu den möglichen Baukosten geäußert.