Sicherheitskonzept fürs Kinderfest
Gremium sagt Gläser- und Flaschenschwund bei Wangens größtem Fest den Kampf an
WANGEN - Wie sich konkret dem Gläser- und Flaschenklau beim Wangener Kinderfest 2017 begegnen lässt, ist eine Überlegung zum Sicherheitskonzept, mit der sich die Kinderfestkommission am Donnerstagabend auseinandergesetzt hatte. Die 27. Mitgliederversammlung der Wangener Kinderfestkommission im Kinderfesthaus war gleichzeitig Markus Orsinghers erste. Der seit vergangenem Herbst neue Chef des 132 Mitglieder starken Vereins zog bei der Versammlung eine durchweg positive Bilanz zum abgelaufenen Vereinsjahr.
3766 war die Zahl des Abends. Exakt so viele Gläser und Flaschen gingen der Kinderfestkommission beim Kinderfest 2016 – nach 3498 im Jahr davor und rund 1500 im Jahre 2014 – „abhanden“. Kinderfestkommissions-Vorsitzender Markus Orsingher urteilte etwas drastischer: „Das ist kein Kavaliersdelikt, das ist Diebstahl – und das müssen wir den Leuten bewusst machen.“Der finanzielle Verlust belief sich im vergangenen Jahr auf rund 3500 Euro: „Das ist eine Hausnummer und ein gewaltiger Schaden.“Orsingher rief die Kinderfestkommissionsmitglieder dazu auf, verstärkt auf die wegen des Ordermansystems derzeit pfandfreien Gefäße zu achten. Mit Bannern möchte man die Besucher zu diesem Thema sensibilisieren. Nur angedacht wurde, was passieren könnte, wenn die Maßnahmen nicht fruchten: „Dann müssten wir die Kosten an die Besucher weitergeben. Und dazu haben wir eigentlich keine Lust.“
Daneben arbeitet die Kinderfestkommission unter der Regie von ExVorsitzendem Franz Zwisler derzeit an einem Sicherheitskonzept, das Stadt und Genehmigungsbehörden künftig verlangen. Nach Behördenauflagen müssen in einem solchen Konzept für insgesamt elf Kinderfest-Veranstaltungen sämtliche Informationen zusammengetragen werden, die sicherheitsrelevant sind. Dazu gehören verantwortliche Personen ebenso wie zu erwartende Besucherzahlen, Fluchtwege oder verkehrsrechtliche Anordnungen wie beispielsweise die Zu- und Abfahrt für Anlieger oder anderes. Sind die Angaben aller Bereiche vom Festzeltbereich bis zum Bunten Rasen zusammengetragen, werden Ordnungsamt, Feuerwehr und Rotes Kreuz ihre Belange äußern – und sich gegebenenfalls mit der Kinderfestkommission als Veranstalterin abstimmen.
Finanziell kann die Kinderfestkommission trotz eines kleinen Minus von 1420 Euro auf ein gutes Jahr zurückblicken. In den Gesamtausgaben von 193 300 Euro sind auch noch diverse Restanschaffungen für das neue Kinderfesthaus am Gehrenberg enthalten. Insgesamt investierte die Kinderfestkommission knapp 130 000 Euro in das Kinderfesthaus. Die Rücklagen schrumpften von Ende 2015 bis Ende 2016 von 151 685 auf nunmehr 65 339 Euro. „Wir haben das Ganze aber ohne ein Darlehen hinbekommen“, erläuterte der Schatzmeister der Kommission, Joachim Falter.
Innerhalb seines Rückblicks dankte Markus Orsingher allen Vorstandsmitglieder, Ausschüssen und Helfern. Allein im Bereich des Festzelts sind beim Kinderfest 850 Helfer im Einsatz. Auch ein Dreivierteljahr nach dem Kinderfest zeigte sich Orsingher überzeugt, dass die Verlegung des Altstadtfestes 2016 die richtige Entscheidung war: „Auch, wenn dieses Thema in den sozialen Medien kontrovers und teilweise unschön kommentiert wurde.“Kulturund Sportamtsleiter Hermann Spang regte an, sich in Sachen Altstadtfest angesichts der Wetterkapriolen Gedanken zu machen: „Es ist einfach so, dass wir in zehn Jahren zweimal stabiles Wetter hatten.“Personell wird es innerhalb der Kinderfestkommission Veränderungen geben. Uli Bader ersetzt Roland Ohneseit als Kinderfestumzugs-Moderator am Marktplatz. Thomas Frick, bislang Ausschuss-Vorsitzender des Ausschusses Festzug, wird aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegen. Orsingher: „Wir sind hier auf der Suche nach neuen Mitarbeitern und Ausschuss-Vorsitzenden.“