Sparkassen-Geldautomat ist künftig im Dorfladen Primisweiler
Filiale wird am 1. Juli geschlossen – Kreditinstitut will die Immobilie verkaufen – Dorfladen erhofft sich mehr Frequenz
PRIMISWEILER - Die vor einigen Monaten angekündigte Schließung der Kreissparkassenfiliale in Primisweiler steht bevor: Zum 1. Juli gibt das Kreditinstitut den Standort an Dorfbrunnen und Rathaus auf. Die Immobilie soll verkauft werden. Unterdessen erhält der Geldautomat einen neuen Standort: wenige hundert Meter weiter im Dorfladen.
Im Januar hatte die Sparkasse die Schließung mehrerer Filialen im Kreisgebiet angekündigt. Und schon länger verweist das Geldhaus per Hinweis in ihrer Filiale in Primisweiler darauf, dass sie diese Räume aufgeben wird. Auch informiert sie dabei ihre Kunden, dass es Bargeld künftig im Dorfladen geben wird.
Der in Kürze anstehende Umzug des Geldautomaten gehört für Sparkassen-Marketingleiter Michael Gresens zur im Winter angekündigten neuen Filialstruktur: nämlich dort, wo Filialen schließen, in der Regel die Bargeldversorgung durch Alternativen aufrecht zu erhalten. Maßgebend bei der Wahl der Automatenstandorte sei deren gute Erreichbarkeit, etwa mit einer ausreichenden Anzahl an Parkplätzen sowie die Kundenfrequenz. Beides sei mit dem Dorfladen für Primisweiler gegeben. Franz Zwisler, Wangener Filialdirektor der Kreissparkasse, hält die Wahl auch für optimal, weil sich der Dorfladen direkt an der Hauptdurchfahrtstraße des Ortes befindet.
Er glaubt auch, dass sich die Umbauarbeiten dort in engen Grenzen halten werden. Rechts neben dem Eingang werde die Mauer geöffnet, damit der Geldautomat – unabhängig von den Öffnungszeiten des Dorfladens – rund um die Uhr zu- gänglich sei. Ansonsten sei das Selbstbedienungsgerät an sich wie ein eigener Tresor aufgebaut. Vonnöten sei lediglich noch eine spezielle Kommunikationsleitung zum sparkasseninternen Netzwerk.
Endraß: „In unserem Interesse
Dass der Erhalt eines Geldautomaten im Ort generell im Sinne der Dorfladen-Genossenschaft ist, verdeutlicht Vorstand Jörg Endraß: „Das lag in unserem Interesse.“Nach Bekanntwerden der Schließung sei sich der Auf- sichtsrat einig gewesen, mit der Sparkasse zu sprechen. Denn von dem Umzug des Geräts in das eigene Ladenlokal verspricht man sich möglicherweise mehr Frequenz für das eigene Geschäft. Auch wolle man den Kunden den zusätzlichen Service bieten – ähnlich wie es die Genossenschaft bereits in ihrer Funktion als Lottoannahme- oder Poststelle tut. „Das sind kleinere Bausteine für die Attraktivitätssteigerung“, so Endraß. Dabei müsse der Dorfladen lediglich in Kauf nehmen, dass der Küchenbereich künftig etwas kleiner ausfalle.
Seit der Bekanntgabe der Entscheidung zur Filialschließung im Winter hat sich das Geldinstitut inzwischen auch entschieden, was mit der Immobilie am Dorfplatz passieren soll: Die Sparkasse will die ihr gehörende rechte Hälfte des Doppelhauses verkaufen, kündigt Franz Zwisler an.
Exposé in Vorbereitung
Laut Marketingchef Michael Gresens habe eine Zeit lang die Alternative einer Vermietung im Raum gestanden. Nach Angaben Zwislers wäre dies aber schwierig gewesen, da für die Sparkassenräume in diesem Fall nur eine gewerbliche Nutzung in Frage gekommen wäre. Und hierfür schätzt Zwisler das Interesse entsprechender Mieter als gering ein.
Anders sieht dies offenbar für den jetzt geplanten Verkauf aus: Der Sparkassendirektor berichtet auf Nachfrage von bereits bestehenden Anfragen. „Die Nachfrage wird vorhanden sein“, glaubt er. Allerdings wird es bis zum möglichen Gang zum Notar noch eine Weile dauern. Denn laut Zwisler stehen zunächst die Kalkulation des Verkaufspreises und die Vorbereitung des Exposés an.