OB Rapp will „Zara“nach Ravensburg holen
Stadt sucht Tagesgastronomen für Bauhütte am Holzmarkt
RAVENSBURG - „Das beschäftigt uns sehr und ist eine große Bereicherung für die Unterstadt“, sagt Ravensburgs Oberbürgermeister Daniel Rapp. Und meint damit die Pläne für ein zweites großes Einkaufszentrum im „C&A“-Gebäude in der Adlerstraße 50 (die SZ berichtete). Der neue Besitzer will die Immobilie künftig lukrativer nutzen und neue Mieter dafür gewinnen. Rapp setzt sich dafür ein, dass unter anderem die spanische Modekette „Zara“dort eine Filiale eröffnet.
„Zara“habe schon länger Interesse daran, nach Ravensburg zu kommen, weiß Rapp. Der sich schon jetzt darüber freut, dass mit dem Projekt Bewegung in die Unterstadt kommt. Vertritt das Stadtoberhaupt doch die These, dass eine europäische Innenstadt nach dem „Hundeknochenprinzip“funktioniere. Was so viel bedetuet wie: Ein „dickes Ende“ist wünschenswert – und zwar in allen vier Himmelsrichtungen. Nur dann könne Ravensburg auch künftig „der attraktive Treffpunkt der Region“bleiben. Insbesondere in einer „digitalisierten Welt“hält Rapp solch städtische Treffpunkte mit einem ausgewogenen Mix aus Bewohnern, Gastronomie, Einzelhandel und Kultur für „extrem wichtig“.
Im Osten funktioniert die Sache mit dem Knochen, respektive Magneten, bereits ziemlich gut: Seit die Investoren Rosco und Geiger das Gänsbühlcenter für mehr als 35 Millionen auf Vordermann bringen, sei’s mit der Frequenz in der Oberstadt steil bergauf gegangen, freut sich Rapp. Er hofft, dass die Umbauarbeiten diesen oder nächsten Monat abgeschlossen sein werden. Und dann im Sommer, spätestens im Herbst die Tiefgarage an den Start gehen kann, die 24 Stunden geöffnet haben soll.
Im Süden läuft es dank der ausgeprägten Gastro-Szene auf dem Marienplatz ebenfalls rund – hier siedelt Rapp, der gern das Bild von Ravensburg als dem „Wohnzimmer Oberschwabens“bemüht, das Sofa dieses Wohnzimmers an.
Platz im Norden der Innenstadt
Bleibt der Norden der Ravensburger Innenstadt. Dort zieht die Stadtkämmerei bekanntlich Ende des Jahres aus der Bauhütte am Holzmarkt aus. Und den möchte Daniel Rapp vor allem tagsüber im Frühjahr und Sommer gern beleben. Mit einer „charmanten, lebendigen“Tagesgastronomie oder einem Café. Eine große Systemgastronomie will der Oberbürgermeister an dieser Stelle nicht haben: „Das passt nicht auf den Holzmarkt.“Um den Platz am nördlichen Ende der Altstadt mit Leben zu erfüllen, sei die Stadt als Besitzerin des Gebäudes daher bereits jetzt in Verhandlungen mit Gastronomen.