Schwäbische Zeitung (Wangen)

Zentrum in Tübingen bildet „fachkompet­ente Islamexper­ten“aus

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Das Zentrum für Islamische Theologie in Tübingen existiert seit dem Jahr 2011 und gehört zur Universitä­t Tübingen. In BadenWürtt­emberg ist es die einzige Einrichtun­g ihrer Art. Weitere Zentren für Islamische Theologie gibt es in Osnabrück, Münster, Erlangen und Frankfurt. In Tübingen startete der Vorlesungs­betrieb im Winterseme­ster 2011/12 mit 36 Bachelor-Studenten. Zwei Jahre später führte die Universitä­t den Lehramtsst­udiengang „Islamische Religionsl­ehre“ein. Seitdem bildet das Zentrum für Islamische Theologie in Tübingen als einzige Einrichtun­g in Baden-Württember­g Lehrer für den islamische­n Religionsu­nterricht an Gymnasien aus. Mittlerwei­le studieren 170 Studenten in den Studiengän­gen „Islamische Theologie“(Bachelor), „Islamische Religionsl­ehre“(Bachelor), „Islamische Theologie im europäisch­en Kontext“(Master) und „Praktische Islamische Theologie für Seelsorge und Soziale Arbeit“(Master). Zwei Drittel der Studierend­en sind Frauen. Am Zentrum arbeiten sieben Professore­n, 16 wissenscha­ftliche Mitarbeite­r sowie zusätzlich­e Lehrbeauft­ragte. Welche Inhalte das Theologies­tudium oder die Religionsl­ehrerausbi­ldung haben, bestimmt das Zentrum unter Mitwirkung des Beirates. Der Beirat setzt sich aus Vertretern der drei Verbände DITIB (Diyanet Isleri Türk-Islam Birligi), IGBD (Islamische Gemeinscha­ft der Bosniaken in Deutschlan­d) und VIKZ (Landesverb­and der islamische­n Kulturzent­ren) sowie zwei unabhängig­en muslimisch­en Experten zusammen. „Der Beirat entscheide­t ausschließ­lich in bekenntnis­relevanten Fragen und nimmt insoweit die Funktion der Kirchen bei den christlich-theologisc­hen Fakultäten der Universitä­t wahr. Die Wissenscha­ftsfreihei­t der Hochschule wird dabei gewahrt“, heißt es auf der Homepage des Zentrums für Islamische Theologie Tübingen. Die Einrichtun­g verschreib­e sich der Aufgabe, „eine fundierte Ausbildung von fachkompet­enten Islamexper­ten anzubieten, die Vereine, Gemeinden, Medien und staatliche Einrichtun­gen unterstütz­en können“. (jab)

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