Drama: Paterson
Zu den herausragenden Qualitäten des amerikanischen Filmemachers Jim Jarmusch zählt es, Außenseitercharaktere zu schaffen, die oft unerwartete Eigenschaften an den Tag legen. Busfahrer Paterson (Adam Driver) ist ein Paradebeispiel dafür: In der Provinzstadt Paterson führt er ein routiniertes Leben. Er fährt die Strecke der Linie 23 ab, daheim warten seine schwangere Frau Laura (Golshifteh Farahani) und der Hund auf ihn, den er abends ausführt. Dazu gönnt er sich in seiner Stammkneipe genau ein Bier. Dann geht es nach Hause ins Bett, und am nächsten Morgen beginnt ein sehr ähnlicher Tag. Etwas Abwechslung und Ausbruch gibt es aber doch, denn in seinen Pausen schreibt Paterson nur auf den ersten Blick schlichte Gedichte. Im Laufe der Woche, in der der Film Paterson begleitet, zeigt sich, dass auch viele der anderen Figuren, denen er begegnet, eine kreative Seite haben – allen voran seine aus dem Iran stammende Frau, die das gemeinsame Haus immer wieder neu gestaltet und sich spontan eine Gitarre zulegt. Der Film überzeugt durch viele kleine Beobachtungen und das zurückhaltende Spiel von „Star Wars“-Bösewicht Driver. Extras finden sich auf DVD und Blu-Ray leider nicht. (rot)