Polizei stellt vier Brennpunkte in der Häfler Innenstadt fest
Problematische Bereiche in Friedrichshafen: Hinterer Hafen, Bahnhof, Kirchplatz/Uferpark und Schwabstraße
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Vier problematische Bereiche in der Friedrichshafener Innenstadt hat das Polizeipräsidium Konstanz im Sicherheitsbericht für 2017 ausgemacht: den Hinteren Hafen, den Bahnhof, das Areal Kirchplatz/Uferpark und die Schwabstraße.
Polizeipräsident Ekkehard Falk wird mit Uwe Janitschek, Leiter des Polizeireviers Friedrichshafen, den Finanz- und Verwaltungsausschuss des Gemeinderats am Montag, 19. Juni, über die Sicherheitslage in der Stadt informieren. Seit Sommer 2016 sei der Parkplatz des Hinteren Hafens immer mehr zum Treffpunkt junger Erwachsener geworden, heißt es in den Ausschuss-Unterlagen. Nächtliche Treffen, rasantes Fahren, laute Musik und weitere Belästigungen der Anlieger hätten Stadtverwaltung und Polizei beschäftigt. Mit verstärkten Kontrollen gehe die Polizei dagegen vor. Die neuen Bodenschwellen auf dem Parkplatz sollen die Raser bremsen. Der ganze Parkplatzbereich soll für nächtliche Treffen möglichst wenig anziehend werden – aber ohne das Problem an andere sensible Orte zu verlagern, wird als Ziel formuliert.
Auch am Stadtbahnhof fühlten sich die Bürger zunehmend unwohl; das Verhalten der Gruppen, die sich dort aufhalten, sei letztlich untragbar geworden, stellt die Polizei in ihrem Bericht fest. Auch dort seien die Kontrollen durch Bundes- und Landespolizei verstärkt worden, zusätzlich würden Streetworker eingesetzt, und dies habe Wirkung gezeigt. Zugleich sei ein kostenfreier Wlan-Hotspot stillgelegt worden, um den Bahnhof als Treffpunkt unattraktiv zu machen. Seit Beginn 2017 scheine sich die Situation verbessert zu haben. Wie am Hinteren Hafen werde die Polizei nun beobachten, ob sich die Gruppen verlagern und darauf reagieren.
Als dritte problematische Ecke hat die Polizei den Bereich Grünanlage beim Kirchplatz, Uferpark und Uferpromenade ausgemacht, der sich zum Treffpunkt für Jugendliche und junge Erwachsene entwickelt habe. Grundsätzlich sei dies einfach „ein Ausdruck städtischen Lebens“, stellt die Polizei in ihrem Bericht fest, schränkt aber ein, dass diese Treffen teilweise mit Ordnungswidrigkeiten wie zu lauter Musik, Alkohol- und Tabakkonsum Minderjähriger, sonstigen Ruhestörungen und zurückgelassenem Müll verbunden seien. Zusammen mit dem Ordnungsamt und Streetworkern wollen die Beamten diesen Bereich im Auge behalten.
Ein weiterer Brennpunkt sei in einem Wohnhaus in der Schwabstraße entstanden. Seit Beginn 2017 häuften sich die Beschwerden, die Polizei sei zu vielen Einsätzen wegen Lärmbelästigungen und Schlägereien gerufen worden. Die Wohnzustände im Haus seien offenbar kaum noch tragbar. Da sich das Haus im Privateigentum befinde, könne die Stadtverwaltung aber nur begrenzt handeln. Sie habe nachdrücklich gefordert, die Missstände zu beheben, dies habe der Pächter jedoch nicht umgesetzt. Er habe darauf verwiesen, dass sich die Eigentümerin „Vonovia“selbst darum kümmern würde. Das Bauordnungsamt bleibe dran, und die Polizei sei für weitere Einsätze sensibilisiert.