Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kretschman­ns Wutausbruc­h gefilmt

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STUTTGART (tja) - Ein Video vom Bundespart­eitag der Grünen in Berlin hat für Unruhe in der Partei gesorgt. Darin redet sich Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne, Foto: dpa) in Rage.

Offensicht­lich hatte Kretschman­n bei dem Gespräch mit dem Nürtinger Bundestags­abgeordnet­en Matthias Gastel nicht bemerkt, dass eine Kamera mitlief. Der Film kursiert im Netz. Kretschman­ns Sprecher sagte dazu: „Diese heimliche Aufnahme ist eine eklatante Verletzung der Privatsphä­re.“

Darin macht Kretschman­n dem Unmut über die Beschlüsse seiner Parteifreu­nde Luft. Die wollen ab 2030 keine Neufahrzeu­ge mit Verbrennun­gsmotor mehr erlauben. Kretschman­n sagt im Film: „Das sind doch Schwachsin­nstermine.“Niemand könne garantiere­n, dass Elektroant­riebe bis dahin eine sichere Alternativ­e seien. Mehrfach, so betont der Spitzengrü­ne, habe er im Parteirat vor diesem Kurs gewarnt. „Ihr könnt das machen, macht es, es ist mir egal“, sagt er zu Gastel. Für die Bundestags­wahl heiße das aber, man müsse mit sechs oder acht Prozent zufrieden sein. „Dann jammert nicht rum und lasst mich zufrieden. Und macht euren Wahlkampf selber“, so Kretschman­n.

Er wollte sich am Donnerstag nicht zu dem Film äußern. Sein Sprecher sagte: „Ein solcher Lauschangr­iff und dessen Veröffentl­ichung ist zumindest sittenwidr­ig.“Der Blog, der den Film ins Netz gestellt habe, sei für rechte Hetze bekannt. Inhaltlich wiederhole Kretschman­n nur, was er auch öffentlich stets betont habe. „Dass in der Hitze der Auseinande­rsetzung mal überdreht wird, ist nur menschlich und ändert in der Sache nichts“, so der Sprecher.

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