Riskante Investition
Zumindest rhetorisch wird das Säbelrasseln in Nahost schriller. Akute Gefahr besteht zwar heute nicht, dass der Syrienkrieg auf Israel übergreift. Die Geschosse der AssadTruppen, die im israelischen Teil des Golan einschlugen, galten eigentlich den Rebellengruppen. Keine der Parteien, die auf Seiten des Regimes in Damaskus kämpft, kann sich zum jetzigen Zeitpunkt eine zusätzliche Front leisten.
Mögen iranische Hardliner und die Hisbollah am berüchtigten „al Kuds-Tag“vorige Woche noch so sehr ihr Lieblingsfeindbild Israel beschworen haben, ihr Wettern gegen alle Ansätze einer Normalisierung im Verhältnis zu dem jüdischen Staat war eher darauf ausgelegt, anti-saudische Stimmung in der arabischen Welt zu erzeugen. Vorerst hat nur das Tourismusgeschäft auf dem Golan gelitten.
Derweil geht der Krieg bei den syrischen Nachbarn weiter. Von seinem Ausgang hängt viel auch für Israel ab. Die politische Investition in freundlich gesonnene Rebellen jenseits der Golan-Grenze könnte sich für die israelische Sicherheit in der Zukunft auszahlen. In der Gegenwart birgt sie jedoch auch ein Risiko, in ihren Konflikt hineingezogen zu werden.