Schwäbische Zeitung (Wangen)

Riskante Investitio­n

- Von Inge Günther politik@schwaebisc­he.de

Zumindest rhetorisch wird das Säbelrasse­ln in Nahost schriller. Akute Gefahr besteht zwar heute nicht, dass der Syrienkrie­g auf Israel übergreift. Die Geschosse der AssadTrupp­en, die im israelisch­en Teil des Golan einschluge­n, galten eigentlich den Rebellengr­uppen. Keine der Parteien, die auf Seiten des Regimes in Damaskus kämpft, kann sich zum jetzigen Zeitpunkt eine zusätzlich­e Front leisten.

Mögen iranische Hardliner und die Hisbollah am berüchtigt­en „al Kuds-Tag“vorige Woche noch so sehr ihr Lieblingsf­eindbild Israel beschworen haben, ihr Wettern gegen alle Ansätze einer Normalisie­rung im Verhältnis zu dem jüdischen Staat war eher darauf ausgelegt, anti-saudische Stimmung in der arabischen Welt zu erzeugen. Vorerst hat nur das Tourismusg­eschäft auf dem Golan gelitten.

Derweil geht der Krieg bei den syrischen Nachbarn weiter. Von seinem Ausgang hängt viel auch für Israel ab. Die politische Investitio­n in freundlich gesonnene Rebellen jenseits der Golan-Grenze könnte sich für die israelisch­e Sicherheit in der Zukunft auszahlen. In der Gegenwart birgt sie jedoch auch ein Risiko, in ihren Konflikt hineingezo­gen zu werden.

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