„Die Schuldfrage ist nicht das Problem“
Zum Leserbrief „Hatzenweiler: Sichtweite in beide Richtungen mehrere Hundert Meter“von Siegfried Hülsbusch (SZ 23. Juni):
„Das Problem ist doch nicht einzig die Schuldfrage an diesem besagten Unfall, sondern es sind die gesamten Verkehrsvorschriften ab der Kreuzung Niederwangen. Warum endet die Tempovorschrift 70km/h nach dieser Kreuzung? Denn kurz danach kommt schon die erste Gefahrenstelle: die Kreuzung L 333 zur L 320 Richtung Primisweiler. Nun wird diese Straße zwar von einem Stoppschild beschildert aber in den seltensten Fällen beachtet. Ich bin jeden Tag froh, wenn ich ohne die gewissen Nachzieher weiter Richtung Hatzenweiler fahren kann. Schon oft genug muß man dort sehr stark abbremsen, da 60 Prozent Richtung Primisweiler gefahren wird und man nicht mehr wahrgenommen wird, wenn man geradeaus weiterfährt.
Wenn ich nun nach Hatzenweiler einbiegen möchte, muss ich sehr darauf acht geben, dass mir keiner hinten auffährt oder gar einen Überholvorgang einleitet, weil dieser den heranrasenden Gegenverkehr aus Richtung Lindau gar nicht mehr beachtet. Wenn man nun aus Hatzenweiler in Richtung Neuravensburg fährt, wird es sprichwörtlich lebensgefährlich. Man muss sehr weit ausholen, um die Kehre zu bewältigen. Zweimal ist es mir schon passiert, dass ich fast von einem Fahrzeug gerammt wurde, das in Richtung Wangen unvermittelt überholte.
Dasselbe, wenn ich von Lindau kommend nach links abbiegen will. Diejenigen, die wegen der Linksabbieger schon warten, werden einfach überholt, ohne darauf zu achten, warum sich dieser Verkehr staut. Die beiden Linksabbiegerschilder nach Hatzenweiler werden überhaupt nicht beachtet.
Und das sind nur die Situationen, denen die Anwohner täglich ausgesetzt sind, die mindestens 18 Jahre sind. Soll man jetzt von Kindern, Jugendlichen und älteren Menschen verlangen, dass Sie morgens an alle Gefahren denken, die die Autofahrer verursachen? Dazu kommt, dass es im Winter um diese Uhrzeit dunkel ist, die Bushaltestelle und die gesamte Übergangsstelle ungeleuchtet sind und durch die Nähe zur Argen auch oft sehr neblig. Auf jeden Fall ist es an besagter Stelle so.
Fakt ist, dass es darum geht, die Gefahrenstelle auf ein Minimum zu optimieren und nicht einen Schuldigen auszumachen, denn das sind die Autofahrer, die mit dem Gewissen leben müssen, einen anderen verletzt oder gar getötet zu haben. Brigitte Mösle, Wangen-Hatzenweiler
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