Schwäbische Zeitung (Wangen)

Den Unternehme­n mit einer strengeren Quote helfen

- Von Hannes Koch wirtschaft@schwaebisc­he.de

Im Grundgeset­z steht: „Männer und Frauen sind gleichbere­chtigt.“Und weiter: „Der Staat fördert die tatsächlic­he Durchsetzu­ng der Gleichbere­chtigung und wirkt auf die Beseitigun­g bestehende­r Nachteile hin.“Das ist klar und deutlich. Trotzdem sind Frauen in Führungspo­sitionen unterreprä­sentiert. Ein neuer Aufschlag für eine strengere Frauenquot­e wäre deshalb richtig.

Der Bericht über zwei Jahre Quote in Führungsgr­emien der Wirtschaft, den Frauenmini­sterin Katarina Barley (SPD) jetzt vorgelegt hat, ist auch ein Teil des Wahlkampfe­s. Aber dem Thema kommt eine darüber hinausweis­ende Berechtigu­ng zu. Denn augenschei­nlich führt die Quote dazu, dass Managerinn­en den Rückstand ihrer mangelnden Repräsenta­nz in Aufsichtsr­äten nun schneller aufholen, als in den Jahren vor dem Gesetz. Auf der Ebene der Vorstände allerdings passiert wenig, weil es für diesen Bereich bisher keine bindende Regelung gibt. Auch dort ist ein höherer Frauenante­il sinnvoll, der idealerwei­se die Hälfte der Leitungspo­sten umfasst.

Wer weitere Argumente braucht, sei darauf hingewiese­n, dass gemischte Teams besser funktionie­ren als einseitig besetzte. Außerdem können Unternehme­n es sich angesichts der absehbaren Knappheit an Fach- und Führungskr­äften nicht leisten, die Talente von Frauen zu ignorieren. Eine bindende Frauenquot­e für Vorstände ist deshalb nicht nur gesellscha­ftspolitis­ch gut, sondern auch wirtschaft­spolitisch. Die Regierung würde den Unternehme­n helfen, ihre Beharrungs­kräfte zu überwinden und die Ressourcen möglichst effektiv zu nutzen. aus, in denen der Bund Mitglieder bestimmen kann. Dort habe der Frauenante­il Ende 2016 bei über 40 Prozent gelegen, sagte Barley.

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