Laufen für den guten Zweck
12-Stunden-Lauf zugunsten „Ärzte ohne Grenzen“ist am Samstag in Amtzell
AMTZELL (sz) - Vom Lauffieber gepackt schwitzen am Samstag in Amtzell über 400 Läufer, Walker und Pilger verteilt auf 36 Läuferteams für den guten Zweck. Zum zwölften Mal laden hierzu die Lauffreunde Amtzell ab 9 Uhr in die Sportanlage Hössel ein. Über 100 000 Euro konnten bei den elf vergangenen Veranstaltungen für die „Ärzte ohne Grenzen“erlaufen werden: exakt 125 973 Euro. Dies teilen die Veranstalter mit.
„Eine Wahnsinnssumme“, schwärmt demnach Margit Müller, die gute Seele des Laufes. „Und immer wieder gibt es Überraschungen“ergänzt ihr Mann Andreas, der Kopf des Organisationsteams. „Letztes Jahr katapultierte eine größere Spende einer Einzelperson unser Spendenergebnis auf 32 912 Euro. Dies bedeutet, dass fast 30 000 Menschen in einem Katastrophengebiet drei Monate medizinisch versorgt werden können.“
Konkret profitierten laut Mitteilung im vergangenen Jahr die Menschen im Südsudan. Im Flüchtlingslager Bentiu leben 120 000 Menschen unter katastrophalen Bedingungen. Die Ärzte ohne Grenzen betreiben vor Ort ein „Krankenhaus“mit 160 Betten. Die Stationen sind dabei in mehreren Zelten untergebracht. „Bei 50 Grad Celsius unter den Planen ist jeder Tag ein Marathonlauf“, meint Klaus Volmer, der 2016 für „Ärzte ohne Grenzen“dort im Einsatz war. Er und seine Frau Amy Neumann-Volmer werden von der Organisation, die 1999 den Friedensnobelpreis erhielt, immer wieder in die Krisengebiete rund um den Globus entsendet. Besucher und Läufer können sich am Infostand der beiden Amtzeller Ärzte ein genaueres Bild über die Einsätze der beiden machen.
„Wie im Vorjahr war der Lauf schon Wochen vor dem eigentlichen Meldeschluss ausgebucht“, sagt Andreas Müller und freut sich über die Einstellung des Rekordes aus 2016. 36 Mannschaften sind am Start. Die Veranstalter rechnen somit auch wieder mit einer Spendensumme (ohne Einzelspende) in Höhe des Vorjahres. Denn jeder der 36 Teamsponsoren spendet als Startgeld mindestens 300 Euro an „Ärzte ohne Grenzen“. Viele Wiederholungstäter aber auch einige Neulinge können die Lauffreunde begrüßen. Wieder mit dabei: Die Teams der örtlichen Schule und das syrisch-deutsche Team Salam. Neu mit dabei sind die Stadtläufer Ravensburg. Nach dem Motto „Laufen verbindet“treffen auf der Strecke und im Läuferlager unter anderem ambitionierte Läufer auf Pilger, Alteingesessene auf Flüchtlinge, Schüler auf Lehrer.
Über 2200 Runden à 2000 Meter werden die 12er- oder 4er-Teams laut Mitteilung im Staffellauf zurücklegen. Eine der Herausforderungen für die Lauffreunde ist die Versorgung der gut 400 Starter. Für gute Stimmung und Geselligkeit sorgen von 14.30 Uhr bis circa 16.30 Uhr die Eggenbacher Musikanten. Kurz vor 21 Uhr geht es dann für alle Teams in die Schlussrunde. Nach der Siegerehrung um 21.30 Uhr startet dann der gemütliche Teil.