Schwäbische Zeitung (Wangen)

Zöllner beklagen: Nur wenige Kontrollen an Schweizer Grenze möglich

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SINGEN (lsw) - Die Zöllner an der deutsch-schweizeri­schen Grenze stempeln jeden Tag Tausende Ausfuhrkas­senzettel ab – dadurch bleibt aus Sicht der Deutschen Zoll- und Finanzgewe­rkschaft kaum Zeit für genaue Kontrollen. „Wir kontrollie­ren definitiv unter fünf Prozent“, sagte der Bundesvors­itzende Dieter Dewes am Freitag. Dadurch fehle es auch an einer Abschrecku­ng für mögliche Betrüger.

Mit den Ausfuhrsch­einen können sich Nicht-EU-Bürger Mehrwertst­euer zurückerst­atten lassen, die sie auf ihre Einkäufe in Deutschlan­d gezahlt haben – unabhängig davon, was und wie viel sie gekauft haben. 2016 wurden allein im Bereich des Hauptzolla­mts Singen (Kreis Konstanz) rund 11,2 Millionen „grüne Zettel“abgefertig­t. Dadurch kommt es häufig zu Staus an den Grenzüberg­ängen, zudem bedeutet der Ansturm viel Arbeit für die Zollbeamte­n.

Um sie zu entlasten, prüft eine Arbeitsgru­ppe schon seit Längerem ein automatisi­ertes Verfahren. Spätestens Anfang 2020 solle das starten, sagte Dewes. „Es wäre mehr als wünschensw­ert, dass es pünktlich eingeführt wird.“Auch eine Bagatellgr­enze wird immer wieder in unterschie­dlichen Höhen gefordert – erst kürzlich hatte sich der Bundesrech­nungshof dafür ausgesproc­hen. Die Politik bleibt angesichts dieser Lösung aber skeptisch, sie fürchtet beispielsw­eise eine Benachteil­igung des Einzelhand­els.

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FOTO: DPA An der deutsch-schweizeri­schen Grenz staut es sich häufig.

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