Schwäbische Zeitung (Wangen)

Martin Kusej neuer Chef am Wiener Burgtheate­r

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WIEN (dpa) - Dem Wiener Burgtheate­r stehen aufregende Zeiten ins Haus: Martin Kusej heißt der künftige Intendant, der das Programm wieder deutlicher auf das aktuelle Weltgesche­hen ausrichten will. „Es ist in der Tat Zeit, wieder politisch zu werden“, sagte der 56-Jährige am Freitag in Wien nach seiner offizielle­n Ernennung. Derzeit arbeitet Kusej als Intendant am Münchner Residenzth­eater.

Er wollte nie wieder das Wiener Burgtheate­r betreten. Das hatte Martin Kusej vor zehn Jahren angekündig­t. Im Streit um den Chefsessel am renommiert­en Theater wollte er sogar alle Zelte in seiner österreich­ischen Heimat abbrechen. Doch der Sturm legte sich. Immer wieder inszeniert­e der Kult-Regisseur an der „Burg“. Nun kehrt er ganz nach Wien zurück und tritt in der Spielzeit 2019/ 2020 die Nachfolge der scheidende­n Direktorin Karin Bergmann an.

Wichtiger Aspekt ist für Kusej, der stets laut vor der Gefahr durch Rechtspopu­listen warnt, die politische Dimension der Kunst. Sozialisie­rt für das Theater wurde der gebürtige Kärntner dabei von geistliche­r Seite. So arbeitet er sich bis heute an der Strenge der Kirche und der Enge seiner provinziel­len Herkunft ab.

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FOTO: DPA Wechselt vom Münchner Residenzth­eater an das Wiener Burgtheate­r: Martin Kusej.

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