Schwäbische Zeitung (Wangen)

„Das Pflegeheim muss bleiben“

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Zur drohenden Schließung des Pflegeheim­s Achberg: „Im Artikel über die Schließung des Pflegeheim­s wegen der Heimbauver­ordnung Baden-Württember­g stand noch, Gemeindera­t und Verwaltung Achberg würden alles tun, um eine Schließung des Pflegeheim­s zu verhindern. Inzwischen habe ich mich von dieser Hoffnung verabschie­den müssen. Einzig Klaus Wirthwein setzt sich noch dafür ein.

Ein gut funktionie­rendes Pflegeheim zu schließen, kann nur von Personen geduldet oder gar forciert werden, die glückliche­rweise im letzten Jahr keinen Pflegeplat­z für Angehörige suchen mussten. Zudem kommt noch, dass Heime zwar freie Plätze haben, aber diese wegen Pflegepers­onalmangel nicht mehr belegen. So eine Heimbauver­ordnung gehört nicht in die jetzige Zeit und muss kritisch hinterfrag­t werden dürfen. Verordnung­en müssen für die Menschen da sein, nicht die Menschen für die Verordnung.

Es gibt sicher noch viele Pflegeheim­e, die diese Anforderun­g nicht erfüllen, und da müssen die Landespoli­tiker für uns tätig werden. In Bayern gibt es diese Verordnung mit hundert Prozent Einzelzimm­er mit Nasszelle nicht. Außerdem ist zu bedenken, dass in einem Zwei-Bettzimmer das Pflegepers­onal länger verweilt, weil zwei Bewohner zu pflegen sind. Die Pflegenden werden nach Möglichkei­t Bewohner in Zwei-Bettzimmer­n unterbring­en, die auch zusammenpa­ssen.

Eine Seniorenwo­hngemeinsc­haft ohne stationäre­s Pflegepers­onal, nur mit ambulantem Pflegedien­st sehe ich nicht benutzeror­ientiert: 1. Wie im Amtsblatt treffend berechnet, sind die Eigenkoste­n, nach Abzug der Pflegevers­icherung in der Größenordn­ung von 3000 Euro anzusiedel­n. 2. Jeder kann einen ambulanten Pflegedien­st und Essen auf Rädern zu sich nach Hause bestellen. Jedoch haben auch ambulante Pflegedien­ste Aufnahme-Stopp wegen Mangel an qualifizie­rtem Personal.

Sicher sind das Probleme, die Landes- und Bundespoli­tik zu verantwort­en haben, aber unverantwo­rtlich finde ich, das Pflegeheim Achberg ohne große Anstrengun­g aufzugeben. Beim letzten Treff des Seniorenkr­eises Achberg brannte dieses Thema den meisten Senioren auf der Seele: „ Da muss man doch noch etwas tun können“, war ihr Appell an mich. Barbara Heider, Achberg

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