Radar, ohne Wenn und Aber!
Um es gleich vorwegzunehmen: Ich bin kein Freund der neuen Regelung. „80 bei Nässe“ist für mich nicht die Lösung jener Probleme, die die Autobahn für die Anwohner so mit sich bringt. Es war und ist eine unbefriedigende Geschwindigkeitsreduzierung durch die Hintertür, um die eigentlich vernünftige zu verhindern oder bestenfalls aufzuschieben. Die jetzige Situation zeigt auch, wie schwierig es in der Realität sein kann, die politischen Forderungen von ganz oben in der Praxis umzusetzen. So ist es eine unsinnige Regelung, dass nicht das Kißlegger Verkehrskommissariat die Radarkontrollen machen kann, sondern die Kollegen aus Sigmaringen anrücken müssen – in der Hoffnung, dass der angekündigte Starkregen auch wirklich stark bleibt. Die Messungen wären flexibler und kurzfristiger von den Vor-Ort-Kollegen umzusetzen.
Außerdem fragt sich jeder logisch denkende Mensch, warum die Geschwindigkeitsreduzierung ausgerechnet bei und nach Leutkirch endet, wo die Aquaplaning-Beschilderung (und im Winter Eisglättegefahr) aus gutem Grund beginnt. Nichtsdestotrotz: Jetzt ist sie da, diese 80erbei-Nässe-Geschichte. Und wenn sie nur halbwegs mehr sein soll als eine Alibifunktion oder ein Lippenbekenntnis, dann muss sie auch kontrolliert und gegebenenfalls bestraft werden. Der Schilderwald allein mit seiner drohenden Mahnung „Radarkontrolle“genügt nicht, um Möchtegern-aufder-Straße-Fliegern Einhalt zu bieten. Da hilft nur eins: Erziehung über den Geldbeutel. Und das bitte ohne Wenn und Aber!