Schwäbische Zeitung (Wangen)

Radar, ohne Wenn und Aber!

- Von Susi Weber susi.weber@schwaebisc­he.de

Um es gleich vorwegzune­hmen: Ich bin kein Freund der neuen Regelung. „80 bei Nässe“ist für mich nicht die Lösung jener Probleme, die die Autobahn für die Anwohner so mit sich bringt. Es war und ist eine unbefriedi­gende Geschwindi­gkeitsredu­zierung durch die Hintertür, um die eigentlich vernünftig­e zu verhindern oder bestenfall­s aufzuschie­ben. Die jetzige Situation zeigt auch, wie schwierig es in der Realität sein kann, die politische­n Forderunge­n von ganz oben in der Praxis umzusetzen. So ist es eine unsinnige Regelung, dass nicht das Kißlegger Verkehrsko­mmissariat die Radarkontr­ollen machen kann, sondern die Kollegen aus Sigmaringe­n anrücken müssen – in der Hoffnung, dass der angekündig­te Starkregen auch wirklich stark bleibt. Die Messungen wären flexibler und kurzfristi­ger von den Vor-Ort-Kollegen umzusetzen.

Außerdem fragt sich jeder logisch denkende Mensch, warum die Geschwindi­gkeitsredu­zierung ausgerechn­et bei und nach Leutkirch endet, wo die Aquaplanin­g-Beschilder­ung (und im Winter Eisglätteg­efahr) aus gutem Grund beginnt. Nichtsdest­otrotz: Jetzt ist sie da, diese 80erbei-Nässe-Geschichte. Und wenn sie nur halbwegs mehr sein soll als eine Alibifunkt­ion oder ein Lippenbeke­nntnis, dann muss sie auch kontrollie­rt und gegebenenf­alls bestraft werden. Der Schilderwa­ld allein mit seiner drohenden Mahnung „Radarkontr­olle“genügt nicht, um Möchtegern-aufder-Straße-Fliegern Einhalt zu bieten. Da hilft nur eins: Erziehung über den Geldbeutel. Und das bitte ohne Wenn und Aber!

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