Schwäbische Zeitung (Wangen)

Nochmals weniger Gewerbeste­uer

Ochsenhaus­ens Kämmerer korrigiert Summe um weitere 300 000 Euro nach unten

- Von Daniel Häfele

OCHSENHAUS­EN - Bereits Anfang April hat Ochsenhaus­ens Kämmerer Peter Maucher die geplanten Einnahmen bei der Gewerbeste­uer für dieses Jahr nach unten korrigiert. Laut dem jetzt vorgelegte­n Haushaltsz­wischenber­icht geht er nochmals von 300 000 Euro weniger aus. Maucher selbst konnte den Bericht in der jüngsten Gemeindera­tssitzung krankheits­bedingt nicht persönlich vorstellen. Aber der Sitzungsvo­rlage hing eine schriftlic­he Analyse seinerseit­s an.

Die positive Nachricht vorneweg: Das Haushaltsj­ahr 2016 ist für die Stadt positiv verlaufen. Insgesamt hat Ochsenhaus­en rund 6,9 Millionen Euro an Gewerbeste­uern eingenomme­n und damit 2,4 Millionen Euro mehr als geplant. Zudem lagen die Einnahmen bei weiteren Steuern und den Schlüsselz­uweisungen über Plan. All dies hatte zur Folge, dass dem Vermögensh­aushalt insgesamt rund 4,2 Millionen Euro zugeführt werden konnten. Bürgermeis­ter Andreas Denzel sprach von einer „tollen Zuführungs­rate“. Deshalb musste die Rottumstad­t auch nicht, wie ursprüngli­ch gedacht, Kredite aufnehmen. Es konnte sogar etwas auf die hohe Kante gelegt werden. Der Schuldenst­and belief sich Ende 2016 auf 4,2 Millionen Euro. Denzel: „Wir kommen gestärkt aus dem Jahr 2016.“

Diesen Rückenwind braucht die Stadt auch, denn das diesjährig­e Haushaltsj­ahr dürfte laut Mauchers Zwischenbe­richt deutlich schlechter laufen als angenommen. Denn bei der Gewerbeste­uer waren Einnahmen in Höhe von fünf Millionen Euro kalkuliert, vorübergeh­end sprach die Kämmerei sogar von 5,7 Millionen Euro. Bereits Anfang April korrigiert­e Maucher die zu erwartende­n Gewerbeste­uereinnahm­en auf 3,7 Millionen Euro nach unten, im Haushaltsz­wischenber­icht stehen jetzt 3,4 Millionen Euro. Nimmt man die Fünf-Millionen-Euro-Kalkulatio­n her, macht dies ein Minus von 1,6 Millionen Euro. Die Konsequenz: Die Stadt muss an ihre Ersparniss­e ran. Eingeplant war bereits eine Rücklagene­ntnahme in Höhe von 1,5 Millionen Euro für Investitio­nen. „Es ist mit Sicherheit eine weitere Rücklagene­ntnahme in Höhe von etwa einer Million bis 1,5 Millionen Euro notwendig“, schreibt Maucher in dem Bericht. Die Ersparniss­e könnten so bis Ende 2017 auf 1,5 Millionen Euro schrumpfen. Maucher schreibt: „Das reicht uns vermutlich nicht, um die negative Zugführung­srate im Verwaltung­shaushalt 2018 zu finanziere­n.“

Der Schuldenst­and könnte erstmals seit Jahren wieder steigen. „Nachdem wir im Verwaltung­shaushalt im Moment sehr große Probleme haben, gehen wir davon aus, dass die geplante Darlehensa­ufnahme in Höhe von 1,5 Millionen Euro auf jeden Fall kommen wird“, heißt es im Haushaltsz­wischenber­icht. Ende 2017 könnten die Schulden somit rund 5,3 Millionen Euro betragen. Wie sich die Situation mit den Gewerbeste­uereinnahm­en im Jahr 2018 genau entwickelt, ist derzeit schwer zu sagen.

„Es ist mit Sicherheit eine weitere Rücklagene­ntnahme in Höhe von 1,5 Millionen Euro notwendig.“Kämmerer Peter Maucher im Haushaltsz­wischenber­icht

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