Schwäbische Zeitung (Wangen)

Wir stehen auf Glas

Besuch bei der Firma Kriegl in Isny

- Text: Benjamin Schlereth, Meral Karpaz, Selina Smyrek und Niklas Sonntag

ISNY - Der Fensterbau­er ist ein alter aber gefragter Beruf. Die Firma Kriegl in Isny wurde 1991 von Georg Kriegl gegründet, dem Vater des jetzigen Geschäftsf­ührers Sebastian Kriegl. Auch der Opa war schon Fensterbau­er und gab somit seine Erfahrunge­n an seine Familie weiter.

„Es fing alles mit einem Ferienjob an“, berichtet Sebastian Kriegl zu seinem Einstieg in den Beruf. Beim Thema Lehrlinge/Praktikant­en ist der Betrieb sehr offen: jung oder alt, klein oder groß oder Menschen mit Migrations­hintergrun­d ist dabei egal. Wichtig ist Einsatzber­eitschaft, Interesse und Freude am Arbeiten. Die Ausbildung dauert übrigens drei Jahre mit Blockunter­richt in Überlingen und einer überbetrie­blichen Schule in Karlsruhe.

Die Auftragsla­ge ist im Moment sehr gut. Kriegl hat zurzeit einen Auftrag aus Lindau und einen aus Isny mit insgesamt 70 Fenstern, bei welchen spezielle dem Denkmalsch­utz entspreche­nd aussehende Fenster bestellt wurden. Dabei hilft dem Fensterbau­er eine neue CNCMaschin­e, die während unserer Besichtigu­ng einen kompletten Fensterrah­men erstellt hat. Eine weitere Maschine zum Heben schwerer Lasten vereinfach­t das Leben des Fensterbau­ers. Es handelt sich um einen Glasplatte­nansauger, der bis zu 250 Kilo heben kann. Auf einmal kam das Thema „Hochzeit" ins Spiel. Eine Hochzeit im Fensterbau bedeutet nichts anderes wie, dass der Rahmen mit dem Flügel verbunden wird. Erst hier zeigt sich, ob beide Teile exakt ineinander passen. Das teuerere Edelholz, welches verarbeite­t wird, besteht aus heimischer Eiche und Mahagoni, das aus den Tropen kommt. Mahagoni kommt zwar aus dem Regenwald, aber es wird dort speziell angepflanz­t und kein Regenwald gerodet, wie man sonst in den Schlagzeil­en liest. Zusammenfa­ssend kann man behaupten, dass der Fensterbau­er kein veralteter Beruf ist. Das Arbeiten als Fensterbau­er wird immer moderner und wird immer notwendig sein. So lautet Sebastian Kriegls Fazit: „So lange es Häuser mit Fenstern gibt, gibt es auch den Fensterbau­er.“

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FOTO: FINKBEINER Niklas Sonntag, Meral Karpaz, Benjamin Schlereth, Sebastian Kriegl und Selina Smyrek (von links) informiert­en sich.

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