Wir stehen auf Glas
Besuch bei der Firma Kriegl in Isny
ISNY - Der Fensterbauer ist ein alter aber gefragter Beruf. Die Firma Kriegl in Isny wurde 1991 von Georg Kriegl gegründet, dem Vater des jetzigen Geschäftsführers Sebastian Kriegl. Auch der Opa war schon Fensterbauer und gab somit seine Erfahrungen an seine Familie weiter.
„Es fing alles mit einem Ferienjob an“, berichtet Sebastian Kriegl zu seinem Einstieg in den Beruf. Beim Thema Lehrlinge/Praktikanten ist der Betrieb sehr offen: jung oder alt, klein oder groß oder Menschen mit Migrationshintergrund ist dabei egal. Wichtig ist Einsatzbereitschaft, Interesse und Freude am Arbeiten. Die Ausbildung dauert übrigens drei Jahre mit Blockunterricht in Überlingen und einer überbetrieblichen Schule in Karlsruhe.
Die Auftragslage ist im Moment sehr gut. Kriegl hat zurzeit einen Auftrag aus Lindau und einen aus Isny mit insgesamt 70 Fenstern, bei welchen spezielle dem Denkmalschutz entsprechend aussehende Fenster bestellt wurden. Dabei hilft dem Fensterbauer eine neue CNCMaschine, die während unserer Besichtigung einen kompletten Fensterrahmen erstellt hat. Eine weitere Maschine zum Heben schwerer Lasten vereinfacht das Leben des Fensterbauers. Es handelt sich um einen Glasplattenansauger, der bis zu 250 Kilo heben kann. Auf einmal kam das Thema „Hochzeit" ins Spiel. Eine Hochzeit im Fensterbau bedeutet nichts anderes wie, dass der Rahmen mit dem Flügel verbunden wird. Erst hier zeigt sich, ob beide Teile exakt ineinander passen. Das teuerere Edelholz, welches verarbeitet wird, besteht aus heimischer Eiche und Mahagoni, das aus den Tropen kommt. Mahagoni kommt zwar aus dem Regenwald, aber es wird dort speziell angepflanzt und kein Regenwald gerodet, wie man sonst in den Schlagzeilen liest. Zusammenfassend kann man behaupten, dass der Fensterbauer kein veralteter Beruf ist. Das Arbeiten als Fensterbauer wird immer moderner und wird immer notwendig sein. So lautet Sebastian Kriegls Fazit: „So lange es Häuser mit Fenstern gibt, gibt es auch den Fensterbauer.“