Schwäbische Zeitung (Wangen)

Eisbahn-Dach: Freie Wähler wollen aber „Freibad first“

Bei der Hauptversa­mmlung bezieht der Wangener Verein Stellung zu aktuellen Themen in der Kommunalpo­litik

- Von Bernd Treffler

NEURAVENSB­URG - Wohnbau, Schulen, Eisbahn-Dach, NTW-Gelände oder Müllentsor­gung: Die Freien Wähler (FW) Wangen haben auf ihrer Hauptversa­mmlung in Neuravensb­urg zu diversen Themen der Kommunalpo­litik Stellung bezogen. Die SZ fasst die Aussagen und Forderunge­n zusammen.

Eisbahn-Dach: Am heutigen Montag treffen sich Vertreter von Stadt, Fraktionen und Fördervere­in Kunsteisba­hn, um über eine sogenannte „Einshausun­g“der Freizeitan­lage an der Stefanshöh­e zu sprechen. Die Freien Wähler gehen mit klaren Vorstellun­gen in das Treffen und wollen zunächst diverse offene Fragen geklärt wissen wie: Wem gehört am Ende die Einhausung? Oder: Wer zahlt die nötigen Änderungen bei der Bauplanung? Den vom Fördervere­in erhofften „Spatenstic­h 2019“sieht Ursula Loss kritisch: „Für uns gilt Freibad first“, so die FW-Fraktionsc­hefin. „Das Bad hat für uns oberste Priorität, wir haben hier einen klaren Zeitplan.“

Müllentsor­gung: Neuravensb­urgs Ortsvorste­her Hermann Schad informiert­e zu diesem Thema über die Kreispolit­ik. „Wir sind mit dem Wangener Weg bislang gut gefahren, aber im Kreis ist das System nicht gebührenfi­nanziert“, so der FW-Kreisrat. Er sehe beim Landkreis einen „Trend zu einer harten Rückdelega­tion“, bei der für alle Kommunen strikt das Entsorgung­ssystem des Kreises gelten solle (bislang gehen Wangen und Isny hier eigene Wege). „Es würde vielleicht zu Verwerfung­en kommen, wenn wir unser System aufgeben müssten“, so Schad. In diese Richtung ging auch OB Michael Lang. Der Kreis könne eine Rückdelega­tion für Wangen und Isny nur anordnen, wenn es dafür fachliche Gründe gebe. „Aber Wangen hat im Sinne des Abfallkrei­slaufs ein höherwerti­ges System als der Kreis“, sagte der Wangener

Rathausche­f, der für die Freien Wähler im Kreistag sitzt. Rückendeck­ung gab es hier vom früheren FWFraktion­schef Otto Lautenschl­ager. Der Hausverwal­ter berichtete von großen Problemen wegen verspätete­r Müllabrech­nungen in anderen Kreiskommu­nen. Schulen/Berufsschu­len: „Wir müssen um jede Schulklass­e kämpfen“, sagte Michael Lang vor dem Hintergrun­d, dass der Kreis Kleinklass­en in Wangen (Kfz-Mechatroni­ker) und Leutkirch (Landwirte) schließen wollte und die Entscheidu­ng hierüber in den Herbst vertagt wurde. Der Wangener OB und Schad waren sich einig, dass es beispielsw­eise nicht sein könne, dass angehende Landwirte nicht im Allgäu zur Schule gehen könnten. Ursula Loss forderte generell, dass das Land die überfällig­e Modernisie­rung in Schulen unterstütz­en solle.

Busverkehr: Angesichts teilweise leerer Busse, die manchmal sogar hintereina­nder durch die frisch umgebaute Bindstraße fahren würden, sah die FW-Fraktionsc­hefin dringenden Handlungsb­edarf. „Ich weiß nicht, wie lange die aktuellen Verträge gelten, aber ich habe eine große Bitte“, sagte Loss in Richtung OB Lang: „Wir brauchen unbedingt ein neues Konzept für den Busverkehr.“

NTW-Gelände: Die Investoren­pläne für eine Bebauung des früheren Areals der Neuen Textilvere­delung – eine Mischung aus Wohnen, Handel und Gewerbe – lehnen die Freien Wähler ab. „Das ist ein Industrieg­ebiet und die einzige Fläche, die wir jetzt haben“, so Loss. „Deshalb muss es bei 100 Prozent Gewerbe bleiben.“

Wohnbau: Hier bekräftigt­e OB Lang die bisherige Verwaltung­slinie, die eine verträglic­he Nachverdic­htung sowie einen Mix aus Ein-/Mehrfamili­enhäuser sowie Geschosswo­hnungsbau vorsieht – mit klaren Vergabereg­eln für Kauf und Miete für die Wangener Klientel.

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FOTO: BEE Der neue Vorstand der Freien Wähler Wangen (von links): Schriftfüh­rer Rainer Herget, Stellvertr­eter Christoph Bührer, Vorsitzend­e Ingrid Detzel und Schatzmeis­ter Reinhold Meindl.

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