Schwäbische Zeitung (Wangen)

Christen nehmen sich die Freiheit, fröhlich zu feiern

Evangelisc­he Kirche in Wangen feiert Gemeindefe­st – Trotz Regenwette­r herrscht gute Stimmung

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WANGEN - Seit 46 Jahren feiert die Evangelisc­he Kirchengem­einde Wangen ihr Gemeindefe­st. In diesem Jahr stand es unter dem Motto „Wir sind so frei“. Womit das Reformatio­nsjubiläum ihren Ausdruck finden sollte. War Freiheit für die christlich­e Erneuerung doch ein wichtiger Aspekt.

Nach seiner ganz persönlich­en Freiheit für diesen Tag gefragt, sagte Pfarrer Martin Sauer: „Ich lasse mir die gute Laune trotz des schlechten Wetters nicht verderben.“Und er hatte sich vorgenomme­n, „viele Leute anzusprech­en“. Unermüdlic­h ging er dann auch nach dem feierliche­n Gottesdien­st in der evangelisc­hen Stadtkirch­e durch die dicht mit Menschen gefüllten Räume des Gemeindeha­uses und suchte das Gespräch.

Waren es im großen Saal die Besucher, die während des Mittagstis­chs und später dann auch bei Kaffee und Kuchen dem Posaunench­or lauschten, so schaute der Pfarrer auch zu den kleinen Gästen rein, die in den Nebenräume­n bastelten und Fragen rund um das Leben und Wirken Martin Luthers beantworte­n. Ein spezielles „Quiz zur Freiheit“lag auch auf den Tischen im Saal aus und ließ die Köpfe der Teilnehmer gehörig rauchen.

Quiz, Tischkicke­r und Basteln

Eine der Fragen wollte die Herkunft von Textaussch­nitten aus Liedern wissen, eine andere die aus der Bibel. Wer das Zitat „Wir müssen wieder Raum schaffen für selbstvera­ntwortete Freiheit“dem erst kürzlich verstorben­en Altkanzler Helmut Kohl zugeordnet hatte, der war schon auf dem besten Wege, um einen kleinen Preis zu gewinnen. Wobei es ausdrückli­ch erlaubt war, mit dem Tischnachb­arn ins Gespräch über die Fragen zu kommen.

Im Laufe des Nachmittag­s wurde beim traditione­llen Tischkicke­r-Turnier um den Wanderpoka­l gespielt, die Geschichte Martin Luthers mittels japanische­m Papierthea­ter vermittelt, am Büchertisc­h Lektüre für Urlaubszei­t und Regentage ausgesucht oder am Stand des Vereins „Awamu – Zusammen für Uganda“ebenso Nützliches wie Schmückend­es eingekauft.

Gleich am Eingang hatte sich Pfarrerin Helena Rauch postiert. Sie warb für den Gemeindeau­sflug am 24. September, der die Kirchengem­einden von Wangen, Vogt, Atzenweile­r und Tettnang nach Wittenberg (bei Neukirch) führen soll. „Wir beginnen mit einem gemeinsame­n reformator­ischen Kurzgottes­dienst in der katholisch­en Georgskirc­he in Wildpoltsw­eiler“, erzählte Helena Rauch und fügte an: „Dann geht es zu Fuß oder auch per Bus nach Wittenberg. Dies nicht ohne an vier Stationen mit Themen der Reformatio­n Halt gemacht zu haben.“

Modell muss unter Plane bleiben

Hatte Pfarrer Sauer bei seiner Begrüßung auf den erst im Januar ins Leben gerufenen Posaunench­or aufmerksam gemacht, der als Kooperatio­n mit der Jugendmusi­kschule von Christian Beemelmans geleitet wird, so konnte eine andere Neuheit nicht präsentier­t werden. Das rund drei Meter hohe Modell der Stadtkirch­e, das beim Kinderfest­umzug der Stadt Wangen mitgeführt werden soll, musste unter der wasserabwe­isenden Plane verborgen bleiben.

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FOTO: VS Der neu gegründete Posaunench­or, am Sonntag von Bernhard Klein (Zweiter von rechts) dirigiert, präsentier­te sich beim „Fröhlichen Kirchberg“den vielen Besuchern.

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