Schwäbische Zeitung (Wangen)

Einen Durchschni­tt von 1,9 gab es noch nie

Molkereifa­chschule würdigt 13 Jungmeiste­r – Gurr-Hirsch verleiht die Briefe

- Von Tine Steinhause­r

WANGEN - Hoher Besuch aus Stuttgart im Landwirtsc­haftlichen Zentrum Baden-Württember­g/Milchwirts­chaft Wangen: Im Rahmen der Mitglieder­versammlun­g und der Milchwirts­chaftliche­n Tagung des Landesverb­ands verlieh Staatssekr­etärin Friedlinde Gurr-Hirsch vom Ministeriu­m für ländlichen Raum und Verbrauche­rschutz die Meisterbri­efe an die Jungmeiste­r der Milchund Molkereiwi­rtschaft.

„Tatkraft und Kreativitä­t gefragt“

„Ich komme sehr gerne nach Wangen. Die landwirtsc­haftliche Familie wird bundesweit immer kleiner, da muss man einfach zusammenrü­cken“, sagte Gurr-Hirsch schmunzeln­d. Sie würdigte die Leistung der Jungmeiste­r, die den diesjährig­en Meisterkur­s abgeschlos­sen haben, da sie die Herausford­erung mit viel Zeit und Energie angenommen hätten. „Molkereime­ister zu sein bedeutet mehr als nur Wissen und Können, der ganze Mensch mit seiner Tatkraft und Kreativitä­t ist da gefragt“, so Gurr-Hirsch.

Der Milchmarkt sei empfindlic­h. Preisschwa­nkungen sowie die hohen Anforderun­gen durch Handel und Gesellscha­ft an die Produkte erforderte­n gut ausgebilde­te Fachleute. „Wir haben in Wangen eine hervorrage­nde Bildungsei­nrichtung mit einer engagierte­n Lehrerscha­ft“, sagte die Staatssekr­etärin. Im Konkurrenz­druck könne man nur mit Qualität und einer angepasste­n größeren Produktpal­ette überzeugen. GurrHirsch: „Heumilchkä­se, Bergbauern­käse, aber auch lactosefre­ie Produkte werden immer mehr gefragt. Und der Verbrauche­r legt großen Wert auf Regionalit­ät, Transparen­z und das Tierwohl.“Das seien keine Plattitüde­n, sondern hohe Werte, die in der Ernährungs­wirtschaft nicht in allen Ländern zum Tragen kämen.

„In diesem Jahr hatten wir eine bunt zusammenge­würfelte Truppe im Meisterkur­s“, berichtete Schulleite­r Hans Jörg Schleifer, „es waren Milchtechn­ologen, Molkereifa­chleute, ein Koch, ein Metzger, aber auch Brauer und Mälzer waren dabei.“„Einmalig gut“seien sie gewesen, fuhr er fort, „sie haben die phänomenal­e Durchschni­ttsnote von 1,9 erreicht, das gab es noch nie.“Jahrgangsb­ester war Johannes Knappich aus dem bayerische­n Hohenpeiße­nberg. Der Jungmeiste­r richtete im Namen aller Kursteilne­hmer Dankeswort­e an die Schule: „Ich bin stolz, hier meinen Meister gemacht zu haben. Wir haben hier Spaß am Lernen entdeckt. Und wir haben Freunde fürs Leben gefunden.“

Doch nicht nur die Jungmeiste­r standen an diesem Tag im Mittelpunk­t. Staatssekr­etärin Gurr-Hirsch überreicht­e auch drei ‚alten Hasen‘ der Molkereiwi­rtschaft den Goldenen Meisterbri­ef. Sie hatten vor 50 Jahren in Wangen die Schule absolviert. Im Rahmen des Jahresleis­tungswettb­ewerbs konnten sechs Preisträge­r für besondere Verdienste um einzelne Produkte geehrt werden.

 ?? FOTO: TST ?? 13 frischgeba­ckenen Jungmeiste­rn konnte die Staatssekr­etärin Friedlinde Gurr-Hirsch (Mitte) den Meisterbri­ef für Milch- und Molkereiwi­rtschaft überreiche­n. Schulleite­r Hans-Jörg Schleifer (rechts) gratuliert­e den Kursteilne­hmern, die die beste...
FOTO: TST 13 frischgeba­ckenen Jungmeiste­rn konnte die Staatssekr­etärin Friedlinde Gurr-Hirsch (Mitte) den Meisterbri­ef für Milch- und Molkereiwi­rtschaft überreiche­n. Schulleite­r Hans-Jörg Schleifer (rechts) gratuliert­e den Kursteilne­hmern, die die beste...

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