Das Programm für alle lockt die Massen
Kißlegger Schloss- und Straßenfest zieht auch heuer viele Bürger und Gäste an
KISSLEGG - „Kißleggs heimliches Heimatfest“zog auch in diesem Jahr wieder die Massen in den Flecken. Beim Schloss- und Straßenfest gab es Kulinarisches, ein breites Programm und vor allem jede Menge Geselligkeit. Frei nach dem Motto „von Kißlegg für Kißlegg“hatten die örtlichen Vereine und Gruppierungen einiges vorbereitet. Von der Triathlon-Stafette über zahlreiche Musikgruppen und den großen Flohmarkt bis hin zur Open-Air DJ-Party wurde allen Generationen viel geboten.
Beginnt er auch offiziell erst um 9 Uhr, so lockte der große Flohmarkt schon ab 6 Uhr viele Schnäppchenjäger auf die Marktmeile in der Schlossstraße und den Kinderflohmarkt im Park. Neben den professionellen Händlern sind es wohl die Standbetreiber aus Kißlegg, die für die Besucher den Reiz des heimeligen Markts ausmachen. Zeit für Ratsch und Tratsch muss bei vielen wahrscheinlich einfach drin sein.
Die Zäune fallen gelassen
Auf dem Straßenfest gab es in diesem Jahr andere Strukturen als in den Vorjahren: Zum Beispiel war der Party-Bereich vor dem Schloss, in dem das Open-Air des „Spatz“stattfindet, nicht wie in den vergangenen Jahren eingezäunt, sondern offen. Dies macht nicht nur die Jugendlichen, sondern auch die Veranstalter von Open-Air und Straßenfest glücklich. Bürgermeister Krattenmacher freute sich: „Ich bin stolz darauf, dass die Absperrung weg ist. In ganz Europa werden gerade Zäune hochgezogen und wir in Kißlegg haben jetzt etwas dagegengesetzt. Es ist ein gemeinsames Fest der Bürgerschaft, das von Vertrauen getragen ist.“
Der Zaun wurde einst als Sicherheitsmaßnahme eingeführt, um die Veranstaltungen zu trennen, da der Verlauf der beiden Veranstaltungen Straßenfest und Park-Open-Air früher nicht immer reibungslos war. In der Zwischenzeit sei allerdings so viel Vertrauen gewachsen, das man ohne Bedenken wieder gemeinsam „festen“könne, ist sich der RathausChef sicher. Das freue auch die Initiativgruppe „Spatz“. Anstatt der Absperrung setzt das neue Sicherheitskonzept auf ein Schnapsverbot im gesamten Park, vom Bahnhof bis zum Schloss. Für die Kontrollen sorgten 14 Sicherheitsleute und die Polizei.
Auf die Vereine kommt es an
Dass das Straßenfest in diesem Jahr überhaupt im normalen Umfang stattfinden kann, sei keine Selbstverständlichkeit, so Krattenmacher. Denn 2017 ist Kißleggs Veranstaltungskalender voll mit großen Events: Landschaftstreffen, Ritterfest, Reitturnier und Parkfest hätten zu einer Müdigkeit bei den Kißlegger Vereinen führen können, befürchtete die Gemeinde als Veranstalterin des Straßenfests. „Wir sind den Vereinen sehr dankbar, denn nur solange wir spüren, dass die Vereine auch das Straßenfest mittragen, wird es das Fest in Zukunft geben“, so der Schultes. Besonders stolz macht ihn, dass sich am Fest auch die Ortschaften beteiligen. „Es war mein persönliches Anliegen, dass Immenried und Waltershofen auch vertreten sind.“Welchen Stellenwert das Straßenfest hat, ist für Krattenmacher klar definiert: „Für mich ist das Straßenfest einer der der wichtigsten Tage im Jahr. Da sehe ich einfach, für wen ich schaffe: eine richtige Motivationsbombe.“
Neu ist in diesem Jahr auch, wer hinter der Organisation steht: Silke Puszti, laut Krattenmacher eine „erfahrene Veranstalterin von Großveranstaltungen in Kißlegg“, fungiert als Bindeglied zwischen den Vereinen und der Verwaltung. Puszti ist im Vorstand der Narrenzunft und war im Februar maßgeblich für die Organisation und den reibungslosen Ablauf des Landschaftstreffens verantwortlich. Krattenmacher: „Durch sie verhindern wir, dass es zu einer Kluft zwischen der Gemeinde und den Vereinen kommt.“
Bis weit nach Mitternacht feierte nicht nur die Jugend bei feinstem DJSound im Schlosspark, sondern auch die „älteren Generationen“: Auf fast allen Straßen und Plätzen des Ortskerns war Live-Musik geboten. Von immer wieder einsetzenden leichten Schauern ließen sich die Kißlegger wieder einmal nicht beeindrucken.