Ein Montfortfest ohne Festumzug
Aus Sicherheitsgründen ist dieser abgesagt worden
TETTNANG - Zu nass, zu rutschig: Am Sonntagvormittag haben Stadt und Festkommission den Montfortfestumzug abgesagt. Zum esten Mal in der Geschichte des Fests musste auf den Höhepunkt verzichtet werden – aus Sicherheitsgründen.
Gegen 11 Uhr haben Verantwortliche von Stadt und Festkommission nach dem ökumenischen Gottesdienst und im Internet bekanntgegeben, dass aus „Sicherheitsgründen und dem weiterhin schlechten Wetter“der Festumzug abgesagt werden müsse, während Fest- und Aktionswiese nach wie vor geöffnet seien. „Uns liegt die Sicherheit am Herzen und wir schauen immer, das Bestmögliche zu machen. Wir können es aber nicht verantworten, den Umzug bei so einem Wetter laufen zu lassen“, sagt Frank Spleiß, Vorsitzender der Montfortfestkommission, im Gespräch mit der Schwäbischen Zeitung.
Gefährliche Steigung
Hintergrund der Entscheidung ist vor allem ein geänderter Umzugsweg: „Wir haben dieses Jahr ausnahmsweise einen anderen Umzugsweg, da wir nicht durch die Karlstraße können. Der Weg über die Montfortstraße war der einzige Weg damit wir den Umzug überhaupt machen können“, ergänzt Claudia Schubert von der Stadt Tettnang. Anders als in den Vorjahren wäre der Umzug beginnend an der Loretokapelle über die Schlossstraße, vorbei an der Ehrentribüne auf dem Montfortplatz durch den Torbogen gegangen. „Wir haben das Problem, wir fahren die Montforststraße hoch. Die Pflastersteine sind, wenn sie nicht trocken sind, sehr rutschig“, so Schubert weiter. „Das ist ein Problem für die Pferdegespanne und -kutschen.“Diese seien nicht gummibereift, sondern haben Holz- oder Eisenräder, so Spleiß, und die nassen, rutschigen Pflastersteine seien nicht griffig genug. Bereits im Vorfeld haben die Organisatoren den Pflasterbelag im Auge gehabt: Um mehr Griffigkeit zu erzielen hätte man auch im trockenen Zustand, stellenwiese Sand verteilt. „Das ist bei Feuchtigkeit aber nicht so möglich. Wir würden also nicht gefahrlos die Montfortstraße hochfahren können und das ist uns sicherheitstechnisch zu gefährlich, deshalb und um Unfälle zu vermeiden, haben wir den Umzug abgesagt“, so Spleiß.
Schlaflose Nächte liegen laut Spleiß hinter ihm und dem Organisationsteam: Wettervorhersagen änderten sich stündlich. Bei dem Treffen am Sonntagvormittag gegen 10 Uhr sei innerhalb weniger Minuten dann die Entscheidung gefallen. „Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, stimmt traurig und macht wehmütig. Gerade für die Kinder und Schüler tut es uns leid, aber die Sicherheit geht vor.
Und dennoch findet Spleiß positive Aspekte, erläutert, dass der Auftakt mit dem Sternmarsch, das Kinderprogramm oder auch das Feuerwerk im Trockenen stattfinden konnten. „Und was mich gefreut hat ist, dass alle Beteiligten ganz unkompliziert reagiert haben, und dass man hier einfach auch ein Miteinander erleben kann.“Denn trotz des Wetters ging das Programm weiter: Der ökumenische Festgottesdienst wurde in die Schlosskirche verlegt, die Stadtkapelle spielte auf der Aktionswiese und irgendwie gab es hier und dort auch einen Montfortfestumzug: Albert Beck drehte mit Muli und Gespann seine Runden auf der Festwiese und auch die Tettnanger Feuerwehr zog mit Traktor durch die Stadt. Für 2018 hoffen die Verantwortlichen nun vor allem auf besseres Wetter.
„Wir können es nicht verantworten, den Umzug bei so einem Wetter laufen zu lassen.“Frank Spleiß, Vorsitzender der Montfortfestkommission