Radautobahn von Baindt nach Friedrichshafen
Regionalverband hat Förderantrag für Machbarkeitsstudie gestellt
RAVENSBURG/FRIEDRICHSHAFEN Der Regionalverband BodenseeOberschwaben (RVBO) hat erste Schritt unternommen für die Realisierung einer Schnellverbindung für Radfahrer von Baindt nach Friedrichshafen parallel zur B 30: Er stellte den Antrag auf finanzielle Förderung, um das Nutzerpotenzial auf der etwa 30 Kilometer langen Strecke ermitteln zu können. Darüber informierte RVBO-Geschäftsführer Winfried Franke die Mitglieder des Planungsausschusses bei ihrer Sitzung diese Woche in Isny.
Das Ministerium für Verkehr plant bis zum Jahr 2025 landesweit zehn solcher „Radautobahnen“, für die aktuell Potenzial- und Machbarkeitsstudien laufen, die das Land zu 80 Prozent kofinanziert. Anfang April hatte der RVBO Interesse an einer Teilnahme bekundet und am 31. Mai den Förderantrag eingereicht. Eine Rückmeldung liegt laut RVBO noch nicht vor.
Ein Papier zur Kenntnisnahme für die Ausschussmitglieder skizziert, dass die entlang der möglichen Trasse liegenden Städte und Gemeinden „schon einiges vorgeleistet“hätten: Friedrichshafen baue an einem „Veloring, der die schnellen Verbindungen aus dem Umland aufnimmt“. Von dort habe der Bodenseekreis in seiner Radverkehrskonzeption bereits 2013 eine Schnellverbindung nach Meckenbeuren konzipiert. Für die weitere Strecke nach Ravensburg, Weingarten, Baienfurt und Baindt prognostiziere ein Planungsbüro „eine Auslastung von mindestens 2000 Radfahrern pro Tag“.
Der RVBO schreibt weiter, dass in diesem „einzigen Oberzentrum im Verbandsgebiet eine starke Pendlerbeziehung“bestehe wegen der „hohen Arbeitsplatzdichte und vieler Bildungs- und Dienstleistungseinrichtungen“. Die mögliche Radautobahn erschließe „eine ideale Pendlerdistanz in einem topografisch weitgehend flachen Terrain auch vor dem Hintergrund der technischen Entwicklungen – E-Bikes und Pedelecs“. Verkehrsforscher empfehlen deshalb außerorts eine Breite von mehr als vier und innerorts mehr als drei Metern für die Radautobahn. An Knotenpunkten soll sie optimiert werden mit Lichtsignalen, Vorrangregelungen, Unter- und Überführungen sowie Kreisverkehren.
Die Machbarkeitsstudie würde 79 730 Euro kosten, vorausgesetzt, das Ministerium nimmt den RVBO auf. Nach Abzug der Förderung läge der Eigenanteil bei knapp 16 000 Euro, die die zwei beteiligten Landkreise übernehmen würden. „Die Bearbeitung des Projektes soll im August/September 2017 starten und im Mai 2018 abgeschlossen werden“, heißt es abschließend in der Tischvorlage für den Planungsausschuss.