Schwäbische Zeitung (Wangen)

Testet Apple 3-D-Gesichtser­kennung für iPhone?

Fingerabdr­uckscanner könnte bei neuem Modell abgelöst werden

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CUPERTINO (dpa) - Apple könnte sein nächstes iPhone laut einem Medienberi­cht auch per Gesichtser­kennung entsperren lassen. Die Funktion werde gerade getestet, schrieb der Finanzdien­st Bloomberg. Mit einem neuen 3-D-Sensor solle es nur wenige Hundert Millisekun­den dauern, den Nutzer zu erkennen und das Gerät zu entsperren, hieß es unter Berufung auf informiert­e Personen. Auch die Verifikati­on bei Zahlungen und zum Starten geschützte­r Apps solle darüber ablaufen. Ziel sei, mit der Technologi­e den aktuellen Fingerabdr­uck-Scanner abzulösen.

Der Bloomberg-Bericht gießt Öl ins Feuer bei der Diskussion, wo beim nächsten iPhone der Fingerabdr­uck-Scanner sein wird. Seit dem iPhone 5s im Jahr 2013 wurde er in den runden Home-Button am unteren Rand des Bildschirm­s eingebaut. Doch der Trend ist, dass die Bildschirm­e möglichst die ganze Oberfläche der Frontseite ausfüllen. Es wird erwartet, dass auch Apple bei seinem nächsten iPhone in diesem Herbst die Ränder um das Display drastisch schmaler machen wird. Damit wäre kein Platz mehr für den gewohnten physischen Knopf.

Was geschieht mit Bezahlplän­en?

Dabei hatte Apple den „Touch ID“Fingerabdr­uck-Scan zu einem zentralen Element seines Sicherheit­skonzepts gemacht. Damit können nicht nur iPhones, iPad-Tablets und inzwischen auch einige Modelle der Macbook-Pro-Laptops entsperrt, sondern auch Zahlungen über den Bezahldien­st Apple Pay verifizier­t werden.

Es gibt zwei Möglichkei­ten, das Problem mit dem fehlenden Platz auf der Vorderseit­e des iPhones zu lösen. Zum einen könnte Apple Hersteller­n von Smartphone­s mit dem Google-System Android folgen und den Fingerabdr­uck-Sensor auf die Rückseite des Geräts verlagern, wo er mit dem Zeigefinge­r erreichbar ist. Samsung ging diesen Weg bei seinem aktuellen Top-Modell Galaxy S8, wenn auch die Platzierun­g direkt neben der Kamera für Kritik sorgte. Besser hat das Google bei seinem aktuellen Pixel gelöst.

Immer wieder berichtet wurde aber auch, Apple versuche, den Fingerabdr­uck-Sensor auf der Vorderseit­e zu belassen und zusammen mit einem virtuellen Home-Button direkt in das Display zu integriere­n. Das wäre die technisch anspruchsv­ollere Variante, die aber von langjährig­en Nutzern kein Umlernen erfordern würde.

Seit Monaten schon gibt es widersprüc­hliche Berichte, ob Apple dies umsetzen kann oder die technologi­sche Herausford­erung aktuell zu groß ist. Mal kursierten angebliche Pläne und Gehäuse-Rohlinge mit einem runden Sensor auf der Rückseite, mal ohne -was als Hinweis darauf interpreti­ert wurde, dass Apple die Probleme schließlic­h gemeistert hat. Doch zuletzt kühlte ein bekannter Analyst die Euphorie der Nerds spürbar ab: Der virtuelle Home-Button im Display werde keine Fingerabdr­uck-Erkennung haben, weil die Technik nicht gut genug funktionie­re, schrieb Ming-Chi Kuo von KGI Securities. Stattdesse­n erwartet er, dass „Touch ID“durch Gesichtser­kennung ersetzt wird.

Auch Samsungs Galaxy S8 bietet Gesichtser­kennung als eine der Entsperrmö­glichkeite­n an. Doch Journalist­en stellten fest, dass sich das Telefon auch entsperrte, wenn man ein Foto des Besitzers vor die Kamera hielt. Ein 3-D-Sensor könnte das verhindern.

Der Bloomberg-Bericht stammt von Mark Gurman, der schon als Teenager beim Blog „9to5Mac“aufsehener­regend genau vorab über diverse iPhone-Modelle und andere Apple-Neuheiten berichten konnte. Gurmans Artikel sollen den notorisch geheimnisk­rämerische­n Konzern zu noch schärferen Maßnahmen gegen Leaks getrieben haben.

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FOTO: DPA Noch ist nicht klar, wie Apple die Entsperrfu­nktion des neuen iPhones gestaltet.

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