Demut täte gut
Dritte Kraft in Deutschland sein will der VfB Stuttgart laut Präsident Wolfgang Dietrich in fünf Jahren. Ähnliche Visionen hat man einst von seinem Vorgänger Bernd Wahler gehört, ehe sich die Spieler dafür entschieden, erst mal in die Zweite Liga abzusteigen. Bescheidenheit, Demut stünde dem VfB auch weiter gut zu Gesicht, es ist nicht lange her, da kassierte er 0:5- und 0:3Pleiten bei den Zweitliga-Aufsteigern Dresden und Würzburg.
Dietrichs Worte dürften eher kaum als Botschaft für die Medien taugen. Sie sind jenen Talenten und Fachkräften gewidmet, die der VfB gerne auf seine Seite ziehen würde: Schaut her, das ist unser Anspruch, unsere Ambition, wir tun alles dafür, kommt mit auf unserem Weg. Tatsächlich hat sich in einem Jahr enorm viel geändert beim VfB. Der Club hat endlich einen Sportdirektor und einen Präsidenten gefunden, die ihr Handwerk beherrschen – und einen Trainer mit klaren, menschlichen Prinzipien. Für den aber zählt zunächst nur eins: Nicht dritte, sondern mindestens drittletzte Kraft in Deutschland zu werden – und den Abstieg zu vermeiden.