Hingis siegt und lästert
LONDON (dpa) - Die Schweizerin Martina Hingis hat mit dem Briten Jamie Murray den Wimbledon-Titel im Mixed gewonnen. Die 36-Jährige setzte sich mit dem ein Jahr älteren Bruder von Andy Murray, der Nr. 1 der Welt, gegen das finnisch-britische Duo Henri Kontinen/Heather Watson 6:4, 6:4 durch. Für Hingis war es der sechste Wimbledon-Titel nach den Siegen 1997 im Einzel, 1996, 1998 und 2015 im Doppel sowie 2015 im Mixed.
Die frühere Weltranglisten-Erste mokierte sich zudem über den Nachwuchs. Die früheren Spitzenspielerinnen hätten alle mehr Spielübersicht und Spielwitz besessen. „Gerade bei den jungen Mädels ist es oft nur eine einzige Knallerei. Und so sehen die Matches dann auch aus“, sagte sie der „Welt am Sonntag“. Für Serena Williams sei es früher wegen der damaligen Konkurrenz schwerer gewesen, die Nummer 1 zu sein.
Kritik übte Hingis auch an den Trainern. „Sie sind unterqualifiziert, müssten die Lernwilligkeit ihrer Spielerinnen wecken, sie aus ihrer Komfortzone holen. Doch genau da fühlen sich zu viele wohl.“Wenn junge Spielerinnen in den Akademien ans Netz müssten, tue vielen nach zwei, drei Volleys das Handgelenk weh. Dann gingen sie wieder nach hinten. Sie sollten aber das Tennisspielen erlernen, „nicht nur das Draufhauen und Hacken“.