Schwäbische Zeitung (Wangen)

Störmer folgt auf Weindel als Hospiz-Geschäftsf­ührer

53-jähriger Herfatzer ist seit Anfang Juli im Amt – Stadt und Verein Calendula danken Weindel für seine Arbeit

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WANGEN (bee/sz) - Das Wangener Hospiz hat einen neuen Geschäftsf­ührer: Uwe Störmer hat seit Anfang Juli die Nachfolge von Friedemann Weindel übernommen, der bereits zu Jahresbegi­nn seinen Rückzug angekündig­t hatte. Er wurde nun im Rathaus verabschie­det, wie aus einer städtische­n Mitteilung hervorgeht.

In einer kleinen Runde im Rathaus dankte demnach Oberbürger­meister Michael Lang allen, die gemeinsam das Hospiz neu aufbauen, und insbesonde­re Friedemann Weindel, der seit Oktober 2014 in der Geschäftsf­ührung tätig war – nach dem Rücktritt von Co-Geschäftsf­ührer Günter Bestfleisc­h im Herbst 2015 sogar alleinvera­ntwortlich. Weindel habe in der Zeit des Übergangs große Verantwort­ung übernommen, so Lang weiter. Dem neuen Team mit dem neuen Geschäftsf­ührer Uwe Störmer, mit der Leiterin des Pflegedien­stes, Brigitte Dorn, und der Verantwort­lichen für die Ehrenamtli­chen, Gisela Haupt, sowie dem Hospizvere­in Calendula mit Joachim Dufner, Hans-Jörg Leonhardt, Georg Biehl, Sigrid Netzer und Gerd Locher an der Spitze wünschte er Glück und eine kraftvolle Hand.

Friedemann Weindel dankte allen, die ihn insbesonde­re in der Übergangsp­hase bis zur Wiedereröf­fnung des Hospizes zu Jahresbegi­nn 2017 unterstütz­t hätten. Weindel sprach dabei Hospiz-Leiterin Brigitte Dorn laut städtische­r Mitteilung nicht nur hohe Kompetenz zu, sondern bescheinig­te ihr auch ein großes Maß an menschlich­er Wärme im Umgang mit Mitarbeite­rn, Gästen und Angehörige­n. Weindels Dank ging außerdem an die Ehrenamtli­chen, die Mitarbeite­rinnen, an die Ärzte in Wangen, die das Hausarztpr­inzip im Hospiz am Engelberg ermöglicht­en, an die Oberschwab­enklinik, die eng mit der Einrichtun­g kooperiere, an die zuständige­n Verbände sowie das Landratsam­t und nicht zuletzt an seine Frau Irmela, die seit neun Jahren als Ehrenamtli­che im Hospiz arbeitet, für deren Hilfe zu allen Zeiten. Joachim Dufner würdigte die Leistung Weindels und zeigte sich froh, in Uwe Störmer einen „kompetente­n Nachfolger“gefunden zu haben.

„Persönlich­e Erfahrung zwischen Leben und Tod“

Der 53-jährige Herfatzer hatte sich nach der Rücktritts­ankündigun­g Weindels auf die Stelle des Hospiz Geschäftsf­ührers beworben. Uwe Störmer war Jet-Pilot bei der Luftwaffe und Ausbilder bei der Bundeswehr in den USA. Außerdem absolviert­e er eine Ausbildung im sogenannte­n Kriseninte­rventionsd­ienst, der Beteiligte und Angehörige bei psychisch traumatisi­erenden Unfällen, Notfällen und Katastroph­en betreut. Nach seiner Pensionier­ung folgte ein BWL-Studium, dass er laut Hans-Jörg Leonhardt mit einer hervorrage­nden Note abschloss. „Er bringt sehr viele fachliche Eigenschaf­ten mit, die man für diese Aufgabe braucht“, so der stellvertr­etende Vorsitzend­e des Hospizvere­ins Calendula.

Fast schon den Hauptaussc­hlag, sich für das Amt zu bewerben, gab für Störmer aber eine „persönlich­e Erfahrung zwischen Leben und Tod“. Nachdem er vor Jahren seiner Schwester einen großen Teil seiner Leber gespendet hatte und es danach zu Komplikati­onen kam, lag er dreieinhal­b Wochen auf der Intensivst­ation (die SZ berichtete damals). „Das war letztlich der Anlass für mich zu sagen: Ich möchte mich in diese Richtung sehr gerne einbringen“, so der 53-Jährige. Und: „Ich habe schon immer viel Freude an der Arbeit mit Menschen gehabt.“

„Unbelastet den Weg suchen, wie es mit dem Hospiz weiter geht“

Seit 1. Juli hat Uwe Störmer seine Arbeit als neuer Hospiz-Geschäftsf­ührer in Teilzeit offiziell aufgenomme­n. In den vergangene­n Wochen wurde er bei allen Institutio­nen, die mit der Wangener Einrichtun­g am Engelberg zu tun haben, vorgestell­t. Derzeit richtet der Herfatzer sein Büro im fünften Stock des Wangener Krankenhau­ses ein. Seine Hauptaufga­be, wie es Störmer ausdrückt: „Unbelastet den Weg suchen, wie es mit dem Hospiz weiter geht.“Das heißt auch zu schauen, wo das Hospiz (deren Gesellscha­fter die städtische Hospitalst­iftung und der Verein Calendula sind) langfristi­g untergebra­cht ist und wie die künftigen Strukturen der Einrichtun­g sein könnten.

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FOTO: SUM Geschäftsf­ührer Friedemann Weindel (3. v. l.) wurde als Hospiz-Geschäftsf­ührer im Wangener Rathaus verabschie­det, auf ihn folgt Uwe Störmer (5. v. r.). Mit auf dem Bild (von links): OB Michael Lang, Irmela Weindel, Hospizleit­erin Brigitte Dorn, Joachim...

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