Anklage lässt im Höxter-Prozess Vorwurf des vollendeten Mordes fallen
PADERBORN (dpa) - Im Prozess um die Misshandlungen von Frauen von Höxter ist der Staatsanwalt auch beim zweiten Opfer vom Vorwurf eines vollendeten Mords durch Unterlassen abgerückt. „Ich gehe im Fall von Anika W. nach dem Gutachten nur noch von einem versuchten Mord durch Unterlassen aus“, sagte Oberstaatsanwalt Ralf Meyer am Dienstag am Rand des Prozesses vor dem Landgericht Paderborn. Zuvor hatte ein Gutachter erklärt, bei der 33 Jahre alten Anika W. aus Uslar in Niedersachsen lasse sich keine sichere Aussage zur Todesursache machen. Die bis 2013 verheirateten, aber auch danach weiter unter einem Dach lebenden Wilfried W. und Angelika W. sollen mehrere Frauen in das Haus nach Ostwestfalen gelockt und schwer misshandelt haben. Zwei Frauen überlebten nicht. Wilfried W. ist wegen der Misshandlung einer seiner früheren Ehefrauen vorbestraft. Einem vom Richter am Dienstag verlesenen Urteil zufolge hatte der 47-Jährige bereits 1994 seine damalige Ehefrau gequält. Dafür war er zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden.