Schwäbische Zeitung (Wangen)

Stuttgarte­r Ministerie­n bauen ihr Personal deutlich aus

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STUTTGART (lsw) - Die Haushaltsk­ommission der grün-schwarzen Regierungs­koalition hat die Stellenfor­derungen der Ministerie­n von 4000 auf etwa 2400 herunterge­handelt. Das berichtet die „Stuttgarte­r Zeitung“unter Berufung auf Koalitions­kreise. Es geht um den Doppelhaus­halt für die Jahre 2018/2019. Am Samstag will die Haushaltsk­ommission offiziell ihre Beschlüsse fassen.

Von mehr Stellen wird dabei das Kultusmini­sterium profitiere­n: Der ursprüngli­ch geplante weitere Stellenabb­au soll ausgesetzt werden. Zudem will Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU) Lehrer, die für andere Aufgaben abgeordnet wurden, verstärkt zurück in den Unterricht bringen. Unterm Strich sollen damit 2018 rund 840 zusätzlich­e Lehrer und 2019 weitere 513 Lehrer im Unterricht eingesetzt werden.

Allerdings hat es in den Vorjahren insgesamt in der Landesverw­altung schon einen deutlichen Stellenzuw­achs gegeben. Ein Sprecher des Finanzmini­steriums bestätigte am Mittwoch Angaben der Zeitung, wonach die Stellenzah­l im gesamten Landesdien­st von 208 788 im Jahr 2007 auf 212 767,5 im Jahr 2017 gestiegen ist. Das bedeutet ein Plus von 1,9 Prozent.

In den Ministerie­n fällt der Stellenzuw­achs dabei noch markanter aus. Gab es dort vor zehn Jahren noch 3097,5 Stellen, so sind es im laufenden Jahr 3402 – ein Anstieg von zehn Prozent.

FDP-Fraktionsc­hef Hans-Ulrich Rülke kritisiert­e: „Der exorbitant­e Stellenzuw­achs in den Ministerie­n nimmt nach der grün-roten Ägide nun auch unter Grün-Schwarz eine unrühmlich­e Fortsetzun­g.“Der hohe Zuwachs sei durch nichts zu legitimier­en.

SPD-Finanzexpe­rte Peter Hofelich forderte Finanzmini­sterin Edith Sitzmann (Grüne) auf zu sagen, was das nun diskutiert­e Mehr an 2400 Stellen für den Landeshaus­halt der kommenden Jahre bedeute. Grün-Schwarz müsse vorausscha­uend handeln und dürfe sich nicht nur einfach durchwurst­eln, sagte er. Nötig sei ein klares Konzept.

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