„Achberger Heim sollte Bestandsschutz genießen“
Zu den Berichten über das bevorstehende Aus des Pflegeheims Achberg: „In der Landesheimbauverordnung von Baden-Württemberg (nicht so in Bayern) wird vorgegeben, wie die Heimbewohner untergebracht werden müssen. Die Verordnung fordert die Unterbringung nur noch in Einzelzimmern und diese mit einer Mindestgröße von 14 Quadratmetern mit Nasszelle. Da kein Bestandsschutz für vorhandene Heime vorgesehen ist, heißt das, dass unter anderem das Achberger Heim mit sehr großem finanziellem Aufwand umgebaut, geschlossen oder einem anderen Verwendungszweck zugeführt werden muss.
Muss das Heim geschlossen werden, so ist es für die meist hochbetagten Bewohner eine enorme psychische Belastung, da sie aus dem gewohnten familiären Umfeld herausgerissen und in verschiedene andere Heime verteilt werden müssen. Viele Heimbewohner kennen sich schon seit Jahrzehnten, weil sie schon vor der Einweisung in der gleichen Gemeinde gelebt haben und sie nun aus diesem so wichtigen sozialen sozialen Feld herausgelöst werden sollen. Was zählt denn mehr, eine etwas luxuriösere Unterbringung oder das vertraute bisherige familiäre Zusammenleben?
Warum werden in unserer immer so hoch gepriesenen Demokratie nicht vorher die Meinung der Heimbewohner, deren Angehörigen, der Heimleitung und der Kommune abgefragt? Viele Fragen stellen sich dazu, insbesondere auch die Kosten für einen eventuellen Umbau, Neubau und die monatlichen Mehrkosten für die Unterbringung. Wer eigenmächtig anordnet, der sollte auch für sämtliche anfallenden Kosten aufkommen müssen. Leider wird alles nur auf die untere Ebene abgewälzt.
Dazu kommen weitere Fragen: Wohin mit den Insassen, wenn andere Heime eh schon voll sind, lange Wartelisten haben und einen Mangel an Pflegekräften? Ich bin selbst schon 82 Jahre alt, und ich wünsche mir, dass das von Herrn Hofmann sehr gut geführte, von allen Seiten geschätzte Heim weiterhin erhalten bleibt, Bestandsschutz genießt, und ich vielleicht selber mal in dieser familiären Heimbewohner-Atmosphäre leben darf.“Georg Maier, Achberg