Fans jubeln über Rettung der „Räuberhöhle“
Auch Promis sind begeistert – Pächterin lässt in Ravensburg aber „Sektkorken noch nicht knallen“
RAVENSBURG (jam) - Fans der „Räuberhöhle“sind erleichtert: Seit klar ist, dass die Kultkneipe in der Ravensburger Innenstadt gerettet wird, überschlagen sich im Netz die Gratulationen und Freudensbekundungen. Auch mehrere Promis haben sich bereits dazu zu Wort gemeldet. Am Dienstag hatten Oberbürgermeister Daniel Rapp und Lorenz Schlechter, Vorstand des Bürgerlichen Brauhauses, verkündet, dass das Brauhaus entgegen der ursprünglichen Pläne aus der „Räuberhöhle“kein Hotel mit Tiefgarage macht, sondern die Kneipe als Kulturdenkmal erhalten und sanieren wird (wir berichteten).
Nur wenige Minuten, nachdem die „Schwäbische Zeitung“am Dienstag die frohe Nachricht ins Netz gestellt hatte, teilte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha den Artikel im sozialen Netzwerk Facebook und jubelte: „Ich hab’s immer schon gesagt: Innen wie außen – Weltkulturerbe!“Lucha hatte vor Jahrzehnten neben seinem Zivildienst – den er im Weingartener Jugendhaus absolvierte – in der „Räuberhöhle“gejobbt und ist seitdem bekennender, eingefleischter HöhleFan. Sie sei manchmal „Spaßguerilla“, immer politisch und vor allem Heimat für alle, sagte er einmal der Stuttgarter Wochenzeitung „Kontext“.
Pächterin freut sich nur verhalten
„Besser könnte nicht besser laufen, so wünscht man sich Politik“, schwärmt Made Höld, Vorsitzender der „Freunde der Räuberhöhle“, die laut ihm mittlerweile 800 Mitglieder zählt. „Jeder hat seinen Beitrag geleistet, auch Leute außerhalb.“Ohne den Oberbürgermeister wäre das nicht über die Bühne gegangen, ist der Vereinsvorsitzende überzeugt. „Sein Verhandlungsgeschick ist genial.“Höld verrät außerdem: „Der OB wird den ,Frohen Auftakt’ am Samstag zwischendurch verlassen und kurz bei uns vorbeischauen. Dann wird die Räuberhöhlen-Hymne angestimmt.“Sein privates E-Mail-Postfach, so Höld weiter, sei komplett voll mit Gratulationen. „Die Mitglieder feiern sich auch selbst.“
Auch Brigitte „Biggi“Bachmann freut sich über die Nachricht, allerdings noch verhalten. „Das ist natürlich phänomenal“, sagt die Pächterin der „Räuberhöhle“. „Ich finde das Hammer, dass sich auch der OB für uns einsetzt.“Die Leute seien ganz begeistert. „Ich lasse aber die Sektkorken noch nicht knallen“, räumt Bachmann ein. „Wenn der Umbau und die Sanierung erst mal in einer einigermaßen normalen Zeit zu Ende sind und ich dann auch noch mit dem Bürgerlichen einen Vertrag habe, der für beide Seiten tragbar ist, erst dann knallen die Sektkorken.“Bis dahin gebe es noch sehr viel Klärungsbedarf.