„Die Instrumente hoch!“
Der Gesamtchor und der Festumzug mit 53 Gruppen sind der Höhepunkt beim Bezirksmusikfest in Stiefenhofen
STIEFENHOFEN - „Wir sind wieder trocken!“: Das hat sich die Musikkapelle Nonnenhorn nicht nehmen lassen. Sie haben ein Bild vom Bezirksmusikfest 2008 im Großformat vor sich hergetragen. Eine Szene, die vielen in Erinnerung geblieben ist. Damals, als vor fast zehn Jahren ein prächtiger Umzug durch Stiefenhofen gezogen war – und mittendrin von einem Regenschauer überrascht worden ist. Neuauflage also – ohne nasse Überraschung. Wahrscheinlich, so mutmaßte zumindest Landrat Elmar Stegmann, hatte Stiefenhofens Bürgermeister Anton Wolf als Schirmherr einen „heißeren Draht nach oben“.
Drei Tage lang haben die Stiefenhofener am Skilift in Hopfen das 55. Bezirksmusikfest gefeiert. Drei Tage lang „ein voller Erfolg“, sagt Vorsitzender Markus Rasch: „Alles verlief harmonisch, alle waren begeistert.“Dass die Musikanten bewusst auf eine kleine Feier, ein schlankes Programm gesetzt haben, tat dem Bezirksmusikfest keinen Abbruch. „Im Gegenteil: Mich haben sehr viele Musikvorstände darauf angesprochen und das Fest gelobt“, erzählt der Vorsitzende.
Zelt zeitweise wegen Überfüllung geschlossen
Schon der Samstag lockte so viele Besucher, dass die Veranstalter das Zelt abends zeitweise wegen Überfüllung schließen mussten. Rasch: „Aber das war überhaupt kein Problem. Die meisten Leute warteten einfach draußen, bis sie dann rein konnten.“Da sei sogar er überrascht gewesen.
Höhepunkt war am Sonntag der Gemeinschaftschor mit anschließendem Umzug. 51 Gruppen – Kapellen, Trachtler und prächtig geschmückte Festwagen – zogen durch Hopfen zum Festplatz am Skilift. Dem Publikum, das sich entlang der Umzugsstrecke aufgestellt oder es sich im Schatten von Bäumen auf den Wiesen gemütlich gemacht hat, bot sich ein Augen- und Ohrenschmaus. Nicht fehlen durften natürlich die Musikkapellen aus Simmerberg und Scheidegg, Ausrichter der nächsten zwei Bezirksmusikfeste. Beide haben mit Handwagen schon ordentlich Werbung gemacht. Die Simmerberger hatten darauf auch schon einen Wegweiser, der zeigte, was kommen wird: Partybands und den „135. Tag der Blasmusik“.
Auch die vielen Vereine der Gemeinde zeigten sich: Die Reiter führten den Zug an, der „Historische Verein Stiefenhofen“radelte die Strecke ab, bei den Schützenvereinen glänzten die Ketten der Schützenkönige, die Hornerclub bewies, dass die Schlitten auch im Sommer laufen und der Turnverein zeigte sportliche Einlagen. Nur die Stiefenhofener Musiker fehlten. Denn die hatten schließlich im Festzelt alle Hände voll zu tun.