Schwäbische Zeitung (Wangen)

FC setzt wieder verstärkt auf die Jugend

Fußball-Verbandsli­gist Wangen geht zuversicht­lich in die neue Saison

- Von Bernd Treffler

WANGEN - Die abgelaufen­e, insgesamt verkorkste Saison mit einem Happy-End in Form des Klassenerh­alts ist abgehakt. Nun schauen die Verantwort­lichen des Fußball-Verbandsli­gisten FC Wangen zuversicht­lich auf die kommende Spielzeit: mit gefestigte­n Strukturen und einem Kader, der wieder verstärkt auf den eigenen Nachwuchs setzt.

„Kick-off“war beim FC Wangen der offizielle Startschus­s in die neue Saison vergangene­n Samstag überschrie­ben. Was wohl so viel heißen sollte wie: Endlich geht’s wieder los. Und in der Tat: Bei den Verantwort­lichen des Allgäuer Traditions­clubs war eine Art Aufbruchst­immung spürbar – verbunden mit der Hoffnung, dass die kommende Saison anders wird als die abgelaufen­e.

Damals löste Adrian Philipp bereits nach zehn Spielen den unglücklic­hen Florian Meffert als Trainer ab und übernahm das in der Tabelle bereits abgeschlag­ene Team mit gerade mal fünf Zählern auf der Habenseite. Und obwohl der frühere sportliche Leiter vom einstigen Liga-Konkurrent­en SV Berg in den verbleiben­den 20 Partien noch 31 Punkte dazu sammelte, mussten die Wangener bis ganz zum Schluss zittern, als in einem Herzschlag­finale mit dem Auswärtssi­eg bei der bereits abgestiege­nen Olympia aus Laupheim der Klassenerh­alt in allerletzt­er Sekunde geschafft wurde. „Klassenerh­alt“lautet auch diesmal wieder die Marschrich­tung. „Es muss uns klar sein, dass es wieder darum gehen wird, die Liga zu halten. Das ist auch jedem im Verein bewusst“, sagt Adrian Philipp. Und: „Ich bin da aber zuversicht­lich.“

Mit Steffen Friedrich kommt eine echte Verstärkun­g

Die Zuversicht speist sich zum Einen aus der Tatsache, dass insgesamt sechs hoffnungsv­olle Talente aus den eigenen Reihen ins aktuelle Verbandsli­ga-Team aufrücken. „Ich schaffe gerne mit den Jungen“, so Philipp. „Da haben einige auch das Potenzial und bereits in der letzten Saison den Sprung geschafft.“Zum Anderen ist es dem FC gelungen, noch einen prominente­n Neuzugang zu verpflicht­en, der die zuletzt doch teilweise arg löchrige Defensive auf der linken Seite festigen soll. Mit dem 24jährigen Leutkirche­r Steffen Friedrich kommt ein Regionalli­ga-erfahrener Kicker vom FC Memmingen, der in der abgelaufen­en Saison vor allem beim Bayernligi­sten 1. FC Sonthofen spielte. „Der Kader dürfte ein ähnliches Niveau haben wie in der letzten Runde“, sagt der 33-jährige Wangener Chefcoach. „Mit Steffen sind wir vielleicht noch einen Tick stärker.“

Das wird auch davon abhängen, ob die Rekonvales­zenten wie Yannick Huber, Florian Knapp oder Robert Magos wieder 100 Prozent einsatzfäh­ig sein werden. Außerdem ist der vom Papier her ausreichen­de Kader mit 22 Spielern und zwei Torhütern zumindest in der Vorrunde dezimiert, weil Simon Gries studiumsbe­dingt im Ausland weilt und Alexandros Nikolaidis nach seiner schweren Knieverlet­zung wohl erst 2018 wieder zur Verfügung steht. Auf den stark besetzten Außenseite­n sieht Adrian Philipp im Kader insgesamt „die größeren Möglichkei­ten“, in der Zentrale dürften die Schlüssels­pieler Simon Wetzel und Okan Housein auch diese Saison nur schwer zu ersetzen sein.

Dass der FC Wangen im Vergleich zu den Vorjahren heuer mehr auf die eigene Jugend setzt, hat nicht nur mit dem größeren Potenzial der Talente zu tun, sondern laut Philipp auch mit den immer schwierige­r werdenden Rahmenbedi­ngungen als aktuell einziger Verbandsli­ga-Verein auf weiter Flur: „Die Klubs aus dem Stuttgarte­r Raum haben hier ganz andere finanziell­e Möglichkei­ten, und die Konkurrenz aus dem nahen Österreich beim Werben um Spieler ist hier mittlerwei­le extrem.“

Gute Verzahnung zwischen U 19 und Aktiven

Da heißt es, das Beste aus der Situation zu machen. Im Fall des FC wurden beispielsw­eise die Strukturen im Betreuerst­ab gefestigt. Durch die Konstellat­ion mit Günter Gollinger als Co-Trainer der „Ersten“und gleichzeit­ig U19-Coach, sind die A-Junioren nahe an den beiden AktivenMan­nschaften dran. „Die fließenden Übergänge sind super für die Verzahnung der Teams“, sagt Adrian Philipp. Und sieht in der konsequent­en Nachwuchsa­rbeit auch generell eine Möglichkei­t, sich künftig auf diesem Leistungsn­iveau zu behaupten: „Wir haben eine Chance, wenn wir gesund wirtschaft­en und den Jungen das Vertrauen und die Zeit geben. Wenn wir also ein Verein werden, wo man weiß, dass der Sprung in die Verbandsli­ga möglich ist.“

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FOTO: BEE Fußball-Verbandsli­gist FC Wangen in der Saison 2017/18, mit Betreuern und Vorstandsm­itgliedern.
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FOTO: FC Neuzugang Steffen Friedrich

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