Schwäbische Zeitung (Wangen)

Lob für Torhüterin Almuth Schult

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SINT-MICHIELSGE­STEL (dpa) - Die deutsche Torhüterin Almuth Schult muss noch immer um öffentlich­e Anerkennun­g kämpfen. Doch mit jedem guten Spiel bei der Fußball-EM in den Niederland­en dürfte ihr Selbstvert­rauen wachsen. Dass die 26-Jährige in Silke Rottenberg und Nadine Angerer zwei Weltklasse-Vorgängeri­nnen hatte, macht das Ringen um ihren Status nicht leichter.

Vor vier Jahren in Schweden stand in der Ex-Weltfußbal­lerin Angerer noch eines ihrer Vorbilder zwischen den Pfosten. Schult saß als Kronprinze­ssin auf der Bank. „Ich habe viel von Natze gelernt. Sie ist eine herausrage­nde Persönlich­keit und hat im Frauenfußb­all Maßstäbe gesetzt“, lobte Schult, die schon beim Olympiasie­g der Deutschen in Rio im Tor stand. Nach dem 0:0 gegen Schweden zum EM-Auftakt am Montag erhielt Schult eine Glückwunsc­h-SMS von Angerer, die in den USA die Torfrauen von Portland Thorns trainiert.

Dass die 1,80-Meter-Frau Schult in gegen Schweden am Ende mit einigen Paraden den Punkt festhielt, tat ihr gut und gibt ihr Sicherheit. „Ich bin froh, dass ich dem Team helfen konnte. Allerdings wäre es mir lieber gewesen, ich hätte ein Tor kassiert, und wir hätten gewonnen“, betonte die Keeperin von Meister Wolfsburg. Noch bei der Generalpro­be gegen Brasilien (3:1) Anfang Juli in Sandhausen hatte sich Schult einen groben Patzer geleistet, der zum Gegentor führte. Im Verlauf einer Saison zeigt sie zuweilen einige Schwächen, erlaubt sich Schnitzer, die ihren Kritikern neue Nahrung gegen. Der neue deutsche Torwarttra­iner Simon Panter aber hält große Stücke auf Schult, auch die Freiburger­in Laura Benkarth und Lisa Weiß aus Essen rütteln nicht an ihrem Thron. Ob Panters Antwort auf die Frage nach der derzeit besten Torhüterin der Welt seiner Überzeugun­g entsprach, ist schwer zu sagen. Jedenfalls sagte er am Mittwoch: „Sie sitzt rechts neben mir.“

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