23-Jähriger steht nach Anschlagsdrohung auf Disco vor Gericht
OFFENBURG (dpa) - Rund vier Monate nach einer Anschlagsdrohung auf eine Diskothek im badischen Offenburg hat der Prozess gegen einen heute 23-Jährigen begonnen. Der aus der islamisch geprägten russischen Teilrepublik Tschetschenien stammende Mann habe im März in einem Chat im Internet einen Anschlag auf eine Diskothek angedroht und einen islamistischen Hintergrund genannt, sagte der Staatsanwalt zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Offenburg am Donnerstag. Die Drohung löste einen Großeinsatz der Polizei aus, die Diskothek mit 300 Besuchern wurde geräumt. Zu einem Anschlag kam es nicht, der Mann wurde wenige Stunden nach der Drohung von der Polizei festgenommen.
Die Staatsanwaltschaft will die Unterbringung des vorbestraften Mannes in der Psychiatrie erreichen. Werde er nicht behandelt, sei mit Blick auf die von ihm geäußerte islamistische Einstellung und Gewaltbereitschaft mit Gewalttaten zu rechnen, sagte Staatsanwalt Manuel Graulich. Unter anderem wegen Drogenkonsum leide der Mann unter einer psychischen Krankheit. In mehreren Videos habe er in dem Facebook-Chat wiederholt und in drei Sprachen „Allahu akbar“– arabisch für „Gott ist groß“– geschrien und die baldige Ermordung mehrerer Menschen aus religiösem Hass angekündigt, sagte Graulich.