„Man bekommt von Schülern viel zurück“
Schule Unterschwarzach verabschiedet ihren Rektor Reinhard Espe feierlich
UNTERSCHWARZACH - 23 Jahre lang hat Reinhard Espe die Schule in Unterschwarzach, idyllisch gelegen mit Blick auf Dorf und Alpenkette, geleitet. Im Rahmen einer Feierstunde wurde er im Beisein von Wegbegleitern, Schulleiterkollegen, des Kollegiums, Vertretern der Kommune, des Staatlichen Schulamts, der Elternschaft und der Kirchen in der Turnund Festhalle Unterschwarzach festlich verabschiedet.
Die Bühne, dekoriert mit farbenprächtigen Lettern „Wir sagen Tschüss“, bot noch einmal dem scheidenden Rektor die Gelegenheit, einen elementaren Teil seiner Arbeit als Musikpädagoge zeigen zu können. Mit dem Schulchor und der Klasse 3 brachte er das Singspiel „Klassenfahrt zum Mond“in einer szenisch und musikalisch beeindruckenden Weise zur Aufführung. So stellte auch Schulamtsdirektorin Petra Blust ihre Abschiedsrede unter das bezeichnende Zitat von Yehudi Menuhin: „Die Musik spricht für sich allein. Vorausgesetzt, wir geben ihr eine Chance.“
Gleichnishaft habe Rektor Espe Schülern und Kollegium die Chance geboten, sich weiterzuentwickeln auf ein erfüllendes Berufsleben hin. Mit Herzblut sei er für die Schule da gewesen, habe sein Engagement und Talent dafür eingesetzt und somit die Schule hervorragend nach außen vertreten. Mit Hackbrett und Gitarre umrahmten Siglinde Merk und Tanja Schaible die sich anschließenden Grußworte. Bürgermeister Roland Bürkle sah in Reinhard Espe des Öfteren den „Rektor des Bauens“, sind doch angesichts seines Engagements enorme bauliche Veränderungen der Schule vorgenommen worden.
Die Vorsitzende des Elternbeirats, Andrea Schmuker, attestierte dem Schulleiter, das Lernen bei den Schülern eingefordert zu haben und sprach für gemeinsames Agieren und Organisieren zwischen den Eltern und der Lehrerschaft ihren Dank aus. Mit einem findigen Wortspiel heiterten Herbert Sgier und André Radtke, neuer geschäftsführender Schulleiter, den Abschied auf, zogen allerlei Utensilien aus einem alten Schulranzen, die allesamt auf seinem weiteren Weg beschützend, behütend und wegweisend sein sollen, passend zu dem Song „Jenseits der Pflichten muss die Freiheit ja grenzenlos sein“der Schulleiterkollegen.
Ein beeindruckendes Bild von einem vorbildlichen Schulleiter zeichnete Nina Müller als junge Vertreterin des Kollegiums mit Blick auf Reinhard Espe. Er habe Vertrauen geschenkt, nicht dauernd über die Schulter geschaut und den Unterricht und neue Methoden argwöhnisch beobachtet. Vertrauen statt Kontrolle. Man wachse an der Verantwortung, dem Vertrauen gerecht zu werden. „Wir haben alle mehr geliefert als Dienst nach Vorschrift und das haben wir gerne getan, weil uns diese Aufgabe anvertraut wurde. Das, lieber Reinhard, danken wir Dir am meisten.“
Rektor Espe selber stellte nochmals seine Ansprüche heraus, vom Lernen über Bildungsreformen, die es kritisch zu hinterfragen galt, bis hin zur musischen Bildung. Er habe die strahlenden fröhlichen Gesichter der Schülerinnen und Schüler vor Augen, die so viel zurückgäben von der Energie, die man in die schulische Arbeit stecke. Allen am Schulleben Beteiligten sprach er seinen herzlichen Dank aus, besonders auch seiner Frau, die ihn seit 1995 als Schulsekretärin begleitet hat. Abschließend stellte der Leitende Schulamtsdirektor Klaus Moosmann die neue Schulleiterin Martina Schmid-Pfeifer in einem Zwiegespräch vor. Als Musikpädagogin und Leiterin des Kirchenchores ist sie schon im Gemeindeleben integriert. Sie will Kreatives mit Notwendigem verbinden, Schlüsselqualifikationen vermitteln und Schüler für ihre weitere Laufbahn fit machen. In drei Jahren soll man von der Schule Unterschwarzach sagen können: „Baulich und pädagogisch eine Perle“.