Schwäbische Zeitung (Wangen)

Hotspots in Afrika

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Nach dem Vorstoß von Frankreich­s Staatschef Emmanuel Macron für sogenannte Hotspots für Flüchtling­e in Libyen ist die französisc­he Präsidents­chaft zurückgeru­dert. Die Einrichtun­g solcher Hotspots sei in Libyen aus Sicherheit­sgründen derzeit nicht möglich, teilte der Elysée-Palast am Donnerstag­abend mit. Stattdesse­n soll zunächst die Machbarkei­t solcher Registrier­ungsstelle­n in einem Grenzgebie­t von Libyen, Niger und dem Tschad geprüft werden. Macron hatte am Donnerstag zunächst verkündet, noch in diesem Sommer Registrier­ungsstelle­n für Flüchtling­e in Libyen eröffnen zu wollen – zusammen mit der EU oder im Alleingang. Damit sollten Menschen ohne Chancen auf Asyl von der gefährlich­en Überquerun­g des Mittelmeer­s abgehalten werden, sagte Macron beim Besuch einer Flüchtling­sunterkunf­t in Orléans. Frankreich wolle deswegen Mitarbeite­r der französisc­hen Flüchtling­sbehörde Ofpra nach Libyen entsenden. Der Elysée-Palast teilte am Abend mit, es sei eine Zone identifizi­ert worden, die „im Süden Libyens, im Nordosten Nigers und im Norden des Tschad“liege, um derartige Registrier­ungsstelle­n einzuricht­en. In Libyen selbst sei dies „momentan nicht möglich, könnte aber kurzfristi­g der Fall sein“. Von Ende August an werde es eine Ofpra-Mission geben, „um zu sehen, wie das umgesetzt werden kann“. Das französisc­he Präsidiala­mt hatte nach Macrons Vorschlag darauf hingewiese­n, dass für die Errichtung solcher Hotspots die Sicherheit­slage ausreichen­d gut sein müsse. Das sei in Libyen nicht der Fall. (AFP)

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