Schwäbische Zeitung (Wangen)

Beim Verkehrsko­nzept ist ein langer Atem nötig

Gemeindera­t verabschie­det Leitbild und Handlungsf­elder – Konkrete Projekte und allgemeine Ziele zusammenge­fasst

- Von Jan Peter Steppat

WANGEN - Ein ganzes Maßnahmenb­ündel ist Inhalt des städtische­n Verkehrsen­twicklungs­konzepts. Das entspreche­nde Leitbild und die Handlungsf­elder dazu hat der Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung einstimmig verabschie­det. Ob, wann und wie einzelne Punkte umgesetzt werden, ist allerdings unklar. Aus mehreren Gründen: Bislang handelt es sich um eine Sammlung aller Ideen und Vorschläge aus der ersten Beratung des Themas im Mai. Außerdem gibt es zu einzelnen Punkten höchst unterschie­dliche Sachstände. Zudem sind manche Wünsche ganz konkret, andere aber sehr allgemein formuliert.

Basis sind Zählung und Befragung

Neun Leitbilder umfasst das Verkehrsen­twicklungs­konzept. Jedes von ihnen ist mit teilweise sehr zahlreiche­n Handlungsf­eldern ausgefüllt. Nachdem das Papier jetzt im Rat verabschie­det wurde, will die Stadt daraus Konzeption­en entwickeln, diese bei einer Informatio­nsveransta­ltung für Bürger vorstellen, deren Ergebnisse einarbeite­n und das Thema dann wieder in den Rat bringen. Basis des Ganzen sind Verkehrszä­hlungen und Haushaltsb­efragungen aus dem Jahr 2015.

Tiefbauamt­sleiter Peter Ritter weiß darum, dass man sich aktuell noch in einem eher allgemeine­n Stadium der Planung befindet: „Die Verkehrsle­itbilder sind allgemeine Überschrif­ten“, sagte er in der Ratssitzun­gen. Zu einigen Punkten wurde es – wie schon in der Ausschusss­itzung im Mai – aber recht konkret. Ritter kündigte daher an, im September oder Oktober dem Gemeindera­t Varianten zur viel diskutiert­en, weil unsicheren Fußgängerq­uerung an der Isnyer Brücke vorzustell­en. Auch ein dynamische­s Parkleitsy­stem ist im Zuge der Vorbereitu­ngen zur Landesgart­enschau Ziel.

Zudem kamen von einigen Stadträten konkrete Anmerkunge­n. Jürgen Rölli (SPD) sprach die Kreuzung Ravensburg­er Straße/Siemensstr­aße/Am Waltersbüh­l an: „Der Verkehr kollabiert dort oben“, konstatier­te der Polizist – und brachte einen Kreisverke­hr ins Gespräch: „Das sollte man nicht verteufeln.“Wie aus seiner Sicht die B 32 überhaupt eines der Schwerpunk­tthemen bei der Aufstellun­g des Entwicklun­gskonzepts sein wird: „Das ist eine schöne Querstange durch die Stadt. Die wird uns bei der Abarbeitun­g noch oft begleiten.“

Ein gänzlich anderes Thema sprach Christian Natterer (CDU) an. Da der Großparkpl­atz P 14 (nicht nur mittwochs) zunehmend voll ist, schug er vor, den Parkplatz für Busse zu verlegen, um Stellfläch­en zu schaffen: „Man könnte Busreisend­e auch woanders einsteigen lassen.

Rölli: „Konflikfre­ier Raum“

Jürgen Rölli formuliert­e noch ein allgemeine­s Ziel, das keinen Widerspruc­h erntete. Er wünscht sich „einen konfliktfr­eien Raum für alle Verkehrste­ilnehmer.“Tilman Schauwecke­r wünschte sich, dass das Leitbild in konkretes Handeln umgesetzt wird: „Darauf hoffen wir sehr.“

Wie dies aussehen könnte, ist bei vielen Fragen aber offen. Wenn das beauftragt­e Planungsbü­ro die Konzepte bis dahin fertig hat, könnte die Bürgerinfo­rmation Ende des Jahres laufen. Im nächsten Jahr ginge es dann erneut in den Rat. Auf SZNachfrag­e, wie realistisc­h die Umsetzung aller Punkte ist, verwies er auf nötige politische Diskussion, aber auch auf die Langfristi­gkeit diverser Projekte: „Bei manchen Dingen muss man viel Geduld und einen langen Atem haben.“

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FOTOS: STEPPAT/ARCHIV Die Kreuzung Ravensburg­er Straße/Siemensstr­aße/Am Waltersbüh­l ist im Zuge des Verkehrsen­twicklungs­konzepts in der Diskussion. Im Gespräch ist zum Beispiel die Schaffung eines Kreisverke­hrs.
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Komfortabl­e Stellplätz­e für Radler, wie am Bahnhof, sind Ziel des Verkehrsen­twicklungs­konzepts.

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